Finanzen

Steuerzahler müssen Großbanken mit Billionen Euro am Leben halten

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise haben die größten Banken mehr als eine Billion Euro an Staatshilfen erhalten. Das sorgt für einen Wettbewerbsvorteil für große Banken, die deutlich stärker als kleine Banken von den Subventionen profitieren.
30.01.2014 00:09
Lesezeit: 1 min

Europas Großbanken erhielten seit dem Ausbruch der Finanzkrise indirekte Staatshilfen in Höhe von 1,333 Billionen Euro – jährlich also rund 250 Milliarden Euro. Die Summe entspricht 10,3 Prozent des europäischen BIPs im Jahr 2012.

Die Grünen im Europäischen Parlament haben eine Studie veröffentlicht, die einen Einblick in die implizit vom Staat vergebenen Subventionen und auch in die damit verbundenen Vorteile für Großbanken gibt. Die Subventionen entstehen durch die Erwartung, dass die Staaten bei einer Finanzkrise wieder mit Steuermitteln für die Banken einspringen werden. Diese Erwartungshaltung führt dazu, dass sich Großbanken zu deutlich günstigeren Konditionen Kapital leihen können als kleine Institute.

Diese Subventionen werden „implizit“ genannt, da sie vom Staat ohne ein vertragliches Abkommen gewährt werden. Der Staat verlangt weder Steuern noch eine andere Art der Gegenleistung für diese Subventionierung. Jedoch finanziert letztendlich der Steuerzahler diese ungerechtfertigte Großzügigkeit gegenüber Banken, immer dann wenn eine Finanzkrise droht.

„Der Abbau dieser Subventionen muss angepackt werden, da sie zu erheblichen Verzerrungen in den Finanzmärkten führen. Vor allem entsteht ein nicht zu vernachlässigender Wettbewerbsvorteil für große Banken, die deutlich stärker als kleine Banken von den Subventionen profitieren“, so Sven Giegold, Mitglied der Grünen Fraktion im Europaparlament.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rüstungsskandal bei der Nato: Verdacht auf Bestechung und Geldwäsche – Behörden ermitteln gegen Nato-Mitarbeiter
15.05.2025

Über die Nato-Beschaffungsagentur NSPA werden Waffensysteme und Munition im Milliardenwert eingekauft. Nun gibt es den Verdacht, auf...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Externe IT-Dienstleister: So teuer ist das Auslagern wirklich
15.05.2025

In ganz Europa setzen Organisationen auf externe IT-Dienstleister – und geraten dabei zunehmend in eine Falle: Der Einkauf orientiert...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
15.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft: Welche Unternehmen Deutschlands Wachstum und Wohlstand produzieren
15.05.2025

Analyse des McKinsey Global Institute (MGI) zeigt: Statt Effizienzsteigerung in der Breite treiben nur wenige deutsche Unternehmen den...

DWN
Panorama
Panorama Mutterschutz, Veteranen, Strom - was sich im Juni ändert
15.05.2025

Während mit dem Sommer auch die Urlaubszeit beginnt, gilt für Besitzer von Wohnwagen und Wohnmobilen bald eine neue Pflicht – und...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Gespräche in Istanbul: Nach neuem Sanktionspaket der EU - Putin kommt nicht
15.05.2025

Russlands Präsident Putin bleibt selbst den Friedensgesprächen in Istanbul fern. Was steckt hinter Putins demonstrativem Fernbleiben? Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeldlos um jeden Preis: Ist Schweden Vorbild oder Extremfall?
15.05.2025

Schweden hat sich in den vergangenen Jahren zu einem nahezu bargeldlosen Land entwickelt. Seit 2007 hat sich der Bargeldbezug im Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Alternative Investments – unverzichtbar, chancenreich und doch kein Allheilmittel
15.05.2025

Die Weltwirtschaft befindet sich im Umbruch: Globale Krisen, politische Polarisierung, Inflationsdruck und regulatorische Verwerfungen...