Die deutschen Lebensversicherer sollten nach Ansicht von Bundesbank, Bundesfinanzministerium und der Finanzaufsicht BaFin ihr Kapitalpolster stärken.
Zudem sollten sie wegen der niedrigen Zinsen ihre Risikotragfähigkeit erhöhen und eine breite Produktpalette anbieten, teilte am Freitag der Ausschuss für Finanzstabilität mit, dem die drei Institutionen angehören. Denn den Lebensversicherern falle es in diesem Umfeld schwer, die „abgegebenen Leistungsversprechen zu erfüllen, weil Neuanlagen nicht mehr genügend Rendite erzielen“.
Analysen hätten ergeben, dass die möglichen Belastungen mit Blick auf die Finanzstabilität noch tragbar erschienen. „In einer Risikobetrachtung könnte eine länger anhaltende Niedrigzinsphase jedoch materielle Auswirkungen haben.“
Hierauf hatte auch die Bundesbank in ihrem Finanzstabilitätsbericht 2013 hingewiesen. Die Regierung plant bereits ein Bündel von Maßnahmen, um den Versicherern unter die Arme zu greifen.
Der gemeinsame Ausschuss untersuchte auch die Folgen der niedrigen Zinsen für den Wohnimmobilienmarkt. Hier gebe es Anreize zur Finanzierung größerer Kreditsummen, wodurch die Nachfrage nach Immobilien weiter steigen könnte, was wiederum höhere Preise nach sich ziehen könne. „Insgesamt zeigen die verfügbaren Daten zu Kreditvergabe und Immobilienpreisen auf bundesweiter Ebene bislang jedoch keine die Finanzstabilität potenziell gefährdende Dynamik.“
Risiken könnten vor allem aus einem Zusammenwirken von anhaltenden Preissteigerungen, einer wachsenden Darlehensvergabe und gelockerten Kreditstandards entstehen.
Das Niedrigzinsumfeld belaste zudem die Zinsmarge von Banken und verringere deren Ertragskraft, erklärte der Ausschuss. Zudem könnten Geldhäuser dazu verleitet werden, in riskante Geschäftsfelder zu investieren oder ihren Verschuldungsgrad zu erhöhen. „Bisher lassen sich solche Ausweichreaktionen aber nicht beobachten.“ Zuletzt seien die Eigenkapitalpolster der Banken gestiegen und der Grad der Verschuldungsgrade zurückgegangen.