Politik

Gefeuerter Yahoo-Mann: 58 Millionen Dollar Gehalt für 15 Monate Arbeit

Lesezeit: 1 min
18.04.2014 10:45
Ein gefeuerter Yahoo-Manager erhält für 15 Monate Arbeit das sagenhafte Gehalt von 58 Millionen Dollar. Der Fall zeigt: Die Gier der angestellten Manager in den sogenannten Internet-Giganten übertrifft sogar die Maßlosigkeit in traditionellen Konzernen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der nach nur 15 Monaten im Amt entlassene Yahoo-Manager Henrique de Castro bekommt eine Abfindung von 58 Millionen Dollar. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Pflichtmitteilung von Yahoo an die Börse hervor. De Castro war von Yahoo-Chefin Marissa Mayer zu ihrem Stellvertreter ernannt worden. Castro hätte für Yahoo das Anzeigengeschäft ankurbeln sollen. Mayer war vor einigen Jahren mit großem Brimborium von Google an die Spitze von Yahoo geholt worden. Dort hat sie außer medienwirksamen Auftritten bisher kaum etwas bewegt.

Yahoo hat kaum Innovationen vorzuweisen. Das Magazin Forbes analysiert die bisherige Leistung Mayers und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis.

58 Millionen Dollar für einen, den Mayer noch vor 15 Monaten hochgejubelt hatte und nun offenbar für einen Versager hält: Eine solche Maßlosigkeit zeigt, dass die Verfallserscheinungen der Konzern-Söldner nun auch bei Yahoo angekommen sind. Die Manager sehen die Konzerne als Melk-Kuh an, um sich persönlich zu bereichern. Die Rechnung muss der Anleger zahlen.

Das sind römische Dekadenz-Erscheinungen.

Die Anleger sollten gewarnt sein - und dem Marketing von Yahoo mit größter Skepsis begegnen.

Denn Marissa Mayer verkündet schon die nächsten großen Dinge: Sie will Medienberichten zufolge den Rivalen Google als Standard-Suchmaschine von Apple -Geräten verdrängen. Mayers Bemühungen seien bereits weit gediehen, berichtete das Technologienachrichten-Portal Re/code unter Berufung auf Yahoo-Kreise. Es gebe detaillierte Vorschläge, wie die Apple-Manager überzeugt werden sollen. Der Technologie-Blog "Apple Insider" berichtete, die frühere Google-Managerin Mayer habe sich angeblich die Unterstützung von einigen Apple-Führungskräften gesichert.

Google Search ist die Suchmaschine, die auf Apple-Produkten wie dem Smartphone iPhone und dem Tablet-Computer iPad voreingestellt ist. Dadurch werden riesige Mengen an Internetverkehr zu Google gelenkt, die der Konzern über die Anzeigenvermarktung zu Geld machen kann. Laut "Apple Insider" zahlt Google Apple dafür rund eine Milliarde Dollar jährlich.

Yahoo-Chefin Mayer kämpft darum, den Internet-Pionier wieder in Schwung zu bringen. Dieser wies zwar im vergangenen Quartal erstmals seit langem wieder ein leichtes Wachstum aus, ihm fehlt im Werbegeschäft aber weiter die Durchschlagskraft der Rivalen Google und Facebook.

Es ist möglich, dass sich Apple die schlechte Suche von Yahoo teuer bezahlen lässt.

Yahoo bringt das strategisch nichts - außer eine kurzfristige Belebung des Aktienkurses, entsprechende Boni und die Verlängerung der Selbstbedienungs-Party.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Politik
Politik Nato-Ziele: Trump und der mögliche Nato-Kurswechsel in der Ukraine
04.12.2024

Könnte Donald Trump ein Ende des Ukraine-Kriegs herbeiführen? Der Nato-Generalsekretär warnt vor Friedensverhandlungen, die unter Druck...

DWN
Finanzen
Finanzen Ist bei VW, BMW und Mercedes der Lack ab? Deutsche Auto-Aktien im Sinkflug – was das für Anleger bedeutet
04.12.2024

Deutsche Autobauer stehen unter Druck: VW streicht Stellen, BMW ruft Modelle zurück, Opel kämpft mit der Konkurrenz im eigenen Konzern...

DWN
Politik
Politik Bitcoin im Wahlprogramm der AfD: Wie die politische Debatte Deutschland erreicht
03.12.2024

Bundestagswahl 2025: Die Kryptowährung Bitcoin glänzt mit Rekordwerten. Grund genug für die Alternative für Deutschland (AfD), mit...

DWN
Immobilien
Immobilien Haftbefehl gegen René Benko: Italienische Justiz erlässt Haftbefehl gegen Signa-Gründer
03.12.2024

Die italienische Justiz hat einen Haftbefehl gegen René Benko, den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa, erlassen....

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell: Neues DAX-Allzeithoch bei über 20.000 Punkten - drohen nun Gewinnmitnahmen?
03.12.2024

Steil bergauf geht es für den DAX aktuell: Nach dem DAX-Allzeithoch am Montag kletterte der deutsche Leitindex am Dienstag über die Marke...

DWN
Politik
Politik Rot-Grün strebt Entlastung bei Stromkosten an - Mehrheitsfindung im Fokus
03.12.2024

Die rot-grüne Minderheitsregierung plant eine Entlastung bei Stromkosten für Unternehmen. Das Bundeskabinett hat in einem Umlaufverfahren...

DWN
Politik
Politik Kriegsrecht: Südkoreas Präsident erklärt Ausnahmezustand – was das genau heißt
03.12.2024

In einer überraschenden Ansprache hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol das Kriegsrecht ausgerufen. In einer live übertragenen Rede...

DWN
Politik
Politik Warum sich Ungarn „Viktor Donald Scholz“ wünscht - und eine Zeitmaschine
03.12.2024

Ungarn hat im Sommer die EU-Ratspräsidentschaft übernommen – ist jedoch ausgegrenzt und weitgehend isoliert. Nicht erst seit dem...