Finanzen

Börse Istanbul: Mehrere Händler im Zug einer „Säuberung“ gefeuert

Lesezeit: 1 min
12.05.2014 00:02
Drei leitende Manager der Börse von Istanbul mussten ihre Posten räumen. Sie sollen Verbindungen zum „Parallelstaat“ gehabt haben. Der türkische Finanzminister sagte, die Regierung habe sich verpflichtet, die staatlichen Institutionen zu „säubern“.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ali Çöplü und Mustafa Balci, beide stellvertretende Vorsitzende, haben ihre Arbeit niedergelegt. Laut BIST-Vertretern sei dies „ein Teil der Organisation der Neustrukturierung an der Börse“. Ihnen zufolge werde die organisatorische Restrukturierung innerhalb der BIST seit geraumer Zeit durchgeführt. Der Abgang einiger Manager sei Teil dieses Prozesses. Auf der Agenda stehe ebenfalls, dass Geschäftsbereiche zusammengelegt würden. BIST-Forschungsdirektor Orhan Erdem habe Berichten zufolge ebenfalls sein Büro verlassen müssen. Seine Abteilung wurde mit dem Direktorat der Geschäftsentwicklung zusammengelegt.

Ein BIST-Vertreter sagte, Baltacıs’ und Çöplüs Ablösung wäre in der letzten Vorstandssitzung am 2. März entschieden worden. Einige hätten nicht auf ihre Entlassung gewartet und selber gekündigt, berichtet Time Turk.

Auch Finanzminister Mehmet Şimşek äußerte sich zu diesem Austausch. Es sei die Pflicht des Staates, Amtsträger abzusetzen, denen Verbindungen zum „Parallelstaat“ nachgewiesen wurden.

„Wenn wir Verbindungen zwischen hochrangigen Beamten und dem Parallelstaat aufspüren, sollten wir sie von ihrer Position entfernen“, zitiert die Hürriyet Daily News Şimşek. Seit den 1970er Jahren habe diese Gemeinschaft junge Studenten eingebunden. Diese seien dann in hohe Posten aufgestiegen. Jeder wisse das, so Şimşek weiter. Jedoch widerlegte er die Auffassung, jede Änderung habe mit der Korruptionsermittlung zu tun. Die Regierung habe sich verpflichtet, die Gülen-Bewegung aus staatlichen Institutionen zu „säubern“. Die Operation habe sich auf Schlüsselinstitutionen der Finanzen unter Leitung des Finanzministeriums ausgeweitet.

Diese Säuberungen folgen einer Reihe, die die Regierung seit einiger Zeit vollzieht. Letztes Beispiel der Umstrukturierung auf höchster Ebene stellt die Behörde für Ermittlungen zur Finanzkriminalität (MASAK) dar. Die Führung wurde vom Dienst suspendiert. Zwei weitere Generaldirektoren des Finanzministeriums wurden ebenfalls ihren Ämtern enthoben. Weitere Absetzungen wurden bei der Staatlichen Bankenregulierung und den Behörden des Kapitalmarktes ausgeführt.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Abgang des "Kennedy von Kanada": Justin Trudeau kündigt Rücktritt an
06.01.2025

Einst wurde Justin Trudeau als Hoffnungsträger und "Kanadas Kennedy" gefeiert. Doch zuletzt geriet der Premierminister stark unter...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation Deutschland 2025: Wie entwickeln sich die Verbraucherpreise?
06.01.2025

Die Inflation in Deutschland bleibt ein zentrales Thema: Nach einer Phase der Entspannung stiegen die Verbraucherpreise im Herbst erneut....

DWN
Immobilien
Immobilien Zweitwohnung in Paris oder Berlin: Wie die Gentrifizierung Europas die Mieter verdrängt
06.01.2025

Die deutschen Großstädte leiden unter einer sich verschärfenden Wohnraum-Misere. Immer mehr Menschen finden keine Bleibe, der Neubau...

DWN
Politik
Politik Österreich vor dem Rechtsruck: FPÖ bekommt Auftrag zur Regierungsbildung
06.01.2025

Die rechte FPÖ war der klare Sieger der Wahl in Österreich. Nach dramatischen Tagen bekommen die Rechtspopulisten nun die Chance, eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation 2024 bei 2,2 Prozent - aber spürbarer Anstieg im Dezember
06.01.2025

Die große Teuerungswelle ist gebrochen, doch zuletzt ging es bei der Inflationsrate wieder nach oben. Nun gibt es aktuelle Daten des...

DWN
Panorama
Panorama Extreme Wetterereignisse 2024: Wie Klimawandel den Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht bringt
06.01.2025

Der Global Water Monitor Report dokumentiert die dramatischen Folgen des Klimawandels 2024: Überschwemmungen, Dürren und extreme...

DWN
Finanzen
Finanzen Neue Hinweise auf Nazi-Konten bei Schweizer Bank aufgedeckt
06.01.2025

Bei der Schweizer Credit Suisse Bank waren Nachforschungen nach etwaigen Nazi-Altkonten zunächst nicht erwünscht. Dank der Intervention...

DWN
Technologie
Technologie Unterseekabel beschädigt - diesmal in Asien: Taiwan verdächtigt chinesisches Schiff
06.01.2025

Im November wurde ein Schiff aus China verdächtigt, in der Ostsee Unterseekabel beschädigt zu haben. Nun meldet Taiwan einen ähnlichen...