Technologie

Nie mehr Shopping: Kleidung aus dem Drucker

Lesezeit: 1 min
21.05.2015 11:55
Shopping könnte künftig komplett überflüssig werden: Auf Kickstarter wird derzeit ein 3D-Drucker für den Hausgebrach angeboten, der Kleidung produziert. T-Shirt, Röcke und Mützen werden damit bereits nahtlos aus einer Kunstfaser hergestellt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Electroloom ist seinem Namen nach eine Art elektrischer Webstuhl, erfordert allerdings weit weniger Arbeit als das analoge Vorbild. Die Maschine braucht weder Fäden oder Nadeln noch Nähte. Der 3D-Drucker ist vielmehr ein Werkzeug zur Entwicklung und Herstellung von Stoffen, die – anders als bisherige Experimente mit gedruckter „Plastik-Kleidung“ – die flexiblen Eigenschaften echter Textilien haben. Das Ausgangs-Material besteht aus Nano-Fasern aus Polyester und Baumwolle. Die Benutzer können mit einfachen CAD-Programmierkenntnissen auch eigene Muster entwerfen, der Electroloom erledigt den Rest.

Damit reduziert die Technologie den traditionell weit verzweigten Textilherstellungsprozess auf einen einzigen Schritt. Anstatt die zahlreichen Rohstoffe in Fabriken zu leiten, in denen sie etliche Verarbeitungsschritte durchlaufen, wird das Rohmaterial direkt beim Konsumenten zu Hause zum fertigen Gut verarbeitet. Damit fällt der Transport ebenso weg wie die menschliche Arbeitsleistung. Die Entwicklung ist zudem ein Schritt in Richtung maßgeschneiderte, individuelle und tragbare Kleidung aus dem 3D-Drucker.

Bisher wurden T-Shirts, Röcke und Kinderkleider mit dem Drucker gefertigt. Noch gibt es die Material-Mischung nur in Weiß, weitere Farben sowie verschiedene Materialien wie Seiden- und Acrylmischungen sind jedoch in Arbeit. Das Material soll sich weich und geschmeidig anfühlen und sich nicht von anderen Textilien unterscheiden.

Das Team aus San Francisco arbeitete bereits seit 2013 an dem Prototypen, der auf „Elektrospinnen“ basiert: Dabei werden Flüssigkeiten innerhalb eines elektrischen Feldes in feste Fasern verwandelt, die sich auf einer vorab designten 3D Form anordnen und dabei zu einem nahtlosen Stück Stoff verbinden. Den Prozess nennen die drei Entwickler Field Guided Fabrication (FGF). Die Idee dafür stammt aus der Medizintechnik: Künstliche Blutgefäße werden dort auf diese Weise hergestellt.

Die ersten Bausätze der Electrolooms sollen rund 4500 US-Dollar kosten und voraussichtlich im März 2016 ausgeliefert werden. Zielgruppe des Teams seien derzeit vor allem Bastler und Designer, die sich an der Weiterentwicklung des Electroloom beteiligen und experimentieren, um am Ende ein verlässliches Gerät für die Serienproduktion präsentieren zu können. Über die Kampagne sind auch Stoffmuster, die mit dem Electroloom produziert wurden, erhältlich.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...