Für den Monat September erwarteten US-Ökonomen neue Arbeitsplätze in Höhe von 203.000. Für den Monat August lag die Erwartung bei 173.000 neuen Arbeitsplätzen. Doch im September wurden tatsächlich nur 142.000 und im August nur 136.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Erwerbsquote fiel im September von 62,6 Prozent auf 62,4 Prozent und erreichte damit ein 38-Jahres-Tief.
Im September sind 579.000 potenzielle Berufstätige aus dem Erwerbsleben ausgestiegen und haben damit die Jobsuche aufgegeben. Sie fielen somit in die „Teilnahme-Lücke“. Diese liegt zwischen 0,3 und 0,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung, berichtet Bloomberg. 142.000 Arbeitslose haben Jobs gefunden. Obwohl für den Monat September eine Lohnerhöhung von zwei Prozent erwartet wurde, trat diese Erwartung nicht ein. Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit ging von 34,6 auf 34,5 Stunden zurück. Hier wurde eigentlich ein Anstieg von 0,2 Prozent erwartet.
Kurzum: Im September hatten die berufstätigen Amerikaner weniger Arbeitsstunden und einen geringeren Lohn. Eine wirtschaftliche Erholung ist somit ausgeblieben. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 5,1 Prozent. 102 Millionen von 251 Millionen US-Amerikanern sind nicht erwerbstätig, berichtet das Bureau of Labor Statistics. Das entspricht einem Anteil von 40,6 Prozent. Dazu zählen Personen, die studieren, behindert sind oder sich beispielsweise um die Erziehung ihrer Kinder kümmern.
„Jeder Aspekt des Arbeitsmarktberichts für den Monat September ist enttäuschend“, zitiert die BBC den RBS-Chefökonomen Michelle Girard. Für die Fed-Chefin Janet Yellen wird es, so Girard, noch schwieriger werden, den Leitzins in diesem Jahr zu erhöhen. Im September entschieden sich die US-Währungshüter dazu, den Leitzins aufgrund der wirtschaftlichen Probleme und den Arbeitsmarkdaten nicht anzuheben. Der beste Zeitpunkt für die Zinswende ist nach Ansicht des Präsidenten der Notenbank von Chicago, Charles Evans, Mitte 2016. Der Chefökonom der Jobsuchseite Glassdoor, Andrew Chamberlain, sagt, dass die US-Wirtschaft 60 Monate in Folge Arbeitsplätze hinzu gewonnen habe. Doch die Konjunkturabkühlung in China und Europa habe auch den US-Markt getroffen.