Finanzen

Schweizer Nationalrat kippt Verbot von Zahlungen mit Bargeld

Lesezeit: 1 min
28.11.2014 00:06
Der Schweizer Nationalrat hat überraschend ein geplantes Bargeld-Verbot für Käufe über 100.000 Franken gestoppt. Das Verbot hätte zur Bekämpfung der Geldwäsche eingeführt werden sollen. Nun können die Schweizer weiter in unbegrenzter Höhe bar bezahlen. Das Land riskiert damit jedoch, auf eine Schwarze Liste gesetzt zu werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Bargeld  

Äußerst knapp ist in der Schweiz ein Bargeld-Verbot verhindert worden. Mit dem Stimmenverhältnis von 94:90 hat der Nationalrat jegliche Regeln zur Bekämpfung von Geldwäscherei mit Bargeld abgelehnt.

Zuvor war überlegt worden, Barkäufe über 100.000 Franken zu verbieten. Dazu hätte das Gelwäschereigesetz einer Revision bedurft.

Dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Als Konsequenz dürfte die Schweiz nun Schwierigkeiten mit der internationalen Ländergruppe Groupe d’action financière (Gafi) bekommen. Da die bestehenden Regeln nicht umgesetzt werden, droht 2015 eine Platzierung auf der Schwarzen Liste jener Länder, die die internationalen Regeln zur Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismus-Finanzierung nicht einhalten.

Dort ist folgendes Procedere festgelegt: „Die Händler müssten die Vertragspartei und die wirtschaftlich berechtigte Person identifizieren und dies dokumentieren. Wenn das Geschäft ungewöhnlich erscheint oder wenn Anhaltspunkte vorliegen, dass das Geld aus einem Verbrechen oder aus Steuerbetrug stammt, müssten sie die Hintergründe abklären. Erhärtet sich der Verdacht, wäre unverzüglich die Geldwäscherei-Meldestelle zu benachrichtigen“, berichtet der Tagesanzeiger.

Der Verkäufer müsste so zum Detektiv werden. Vor allem bei Schmuck und Uhren werden Beträge über 100.000 Franken häufig bar bezahlt, so der Tagesanzeiger.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...