Technologie

„Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend ersetzen werden. Dies könnte zu einem schwierigen Arbeitsmarkt für frisch ausgebildete Softwareentwickler führen, da der Sektor immer stärker automatisiert wird. Aber ein ganz anderer Punkt wurde dabei noch gar nicht bedacht: Woher sollen denn die Steuern kommen, wenn niemand mehr arbeitet?
19.04.2025 05:55
Lesezeit: 2 min
„Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
Wenn KI-Agenten autonom Code lesen, schreiben und anpassen, wird der Menschen nur noch zur Beobachtung benötigt werden. (Foto: dpa) Foto: Oliver Berg

Die Auswirkungen von KI-Agenten auf den Arbeitsmarkt

Blanchfield, CEO und Mitgründer des KI-Start-ups Jentic, erklärte, dass autonome KI-Agenten – Software-Systeme, die Aufgaben ohne menschliche Eingaben ausführen können – beginnen, traditionelle Programmierrollen zu verdrängen. „Jeder, der gerade Informatik studiert hat, wird eine unangenehme Überraschung erleben, wenn er versucht, diesen Sommer in den Arbeitsmarkt einzutreten“, sagte Blanchfield.

Automatisierung von Softwareentwicklung: Eine neue Ära

Obwohl es tausende Anwendungen für KI-Agenten gibt, sprach der erfahrene Technologieexperte auf dem kürzlich abgehaltenen AI Summit darüber, wie diese Systeme darauf trainiert werden können, autonom Code zu lesen, zu schreiben und anzupassen, wobei Menschen nur noch zur Beobachtung benötigt werden. Letztlich, so Blanchfield, werden diese KI-Agenten menschliche Entwickler und Softwareprogrammierer am Arbeitsplatz ersetzen und den Arbeitsmarkt, wie wir ihn kennen, durcheinanderbringen.

„Ich bleibe optimistisch, aber es fühlt sich an, als ob die Zukunft schon jetzt in der Softwareentwicklung angekommen ist“, fügte er hinzu. „Es gibt keinen Grund, in eine Niederlagenhaltung zu verfallen, aber es wird eine große Herausforderung.“

Das wirtschaftliche Modell der Zukunft: Automatisierung und Steuerbasis

„Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“, sagte Blanchfield. „Was ist das wirtschaftliche Modell für diese Entwicklung? Wenn ein großer Teil der Arbeitskraft, insbesondere die bestbezahlten Kräfte, schneller automatisiert wird, als wir erwartet haben, wo bleibt dann die Steuerbasis?“

Er wies darauf hin, dass sich die Fähigkeiten von KI schnell weiterentwickeln. „Was KI heute leisten kann, verändert sich von Monat zu Monat. Vielleicht ist es noch nicht in deiner Branche angekommen, aber es kommt“, erklärte er.

Die Vereinigung von KI-Agenten: Die Vision von Jentic

Blanchfield beschreibt sein Unternehmen Jentic, das im letzten Jahr gegründet wurde, als die „mittlere Schicht oder Integrationsschicht“ im KI-Ökosystem, da es versucht, Agenten oder Lösungen mit anderen Systemen zu verbinden. „Wenn ich es meiner Mutter erkläre, sage ich immer, wir sind die Telefonvermittlung dieser Agenten“, scherzte er.

Jentic auf dem Weg zur Zukunft der KI

Wie die „Business Post“ zuvor berichtete, hat das Start-up im Jahr 2024 4 Millionen Euro eingesammelt und erklärte, dass es „wirklich auf das fokussiert ist, was vor der Tür steht, nämlich wenn hunderte Agenten im Umlauf sind“.

„Sie müssen nicht nur miteinander kommunizieren können, sondern es wird auch notwendig sein, sie alle zu verwalten. Der KI-Zug fährt jetzt ab, und das ist die letzte Gelegenheit in unserem Leben, Teil dieser Revolution zu sein, ganz gleich, wie sie sich entwickeln wird“, fügte er hinzu.

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...

DWN
Politik
Politik Cyberangriff auf Aeroflot: Wie Hacker Russlands Luftverkehr störten
24.12.2025

Ein Cyberangriff brachte die IT-Systeme von Aeroflot binnen Stunden zum Stillstand und zwang den Flugbetrieb in den Notmodus. Welche...

DWN
Politik
Politik Putins neue Gegnerin und ihr Appell an Europa
24.12.2025

Europa ringt mit seiner Haltung gegenüber Russland und der Frage nach Konsequenz und Abschreckung. Wie sollte der Westen mit einem Kreml...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handwerkspräsident: "Demokratie muss nun liefern"
24.12.2025

Die Stimmung im deutschen Handwerk ist angespannt, die Wirtschaft schwächelt seit Jahren. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands...

DWN
Politik
Politik DWN-Jahresrückblick 2025: Schulden, Krieg, KI – und Europas Zerreißprobe
24.12.2025

Schulden in Billionenhöhe, neue Kriegsängste, technologische Abhängigkeiten: 2025 hat Gewissheiten zerlegt, die lange als stabil galten....

DWN
Technologie
Technologie The Good City: Die Stadt der Zukunft ist leise, sauber und elektrisch
24.12.2025

Lärm, Abgase, Platzmangel – urbane Probleme kennt jeder. Doch Renault Trucks zeigt: Die Zukunft der Stadt ist elektrisch, leise und...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple XRP: Zwischen ETF-Fantasie und anhaltendem Kursdruck
24.12.2025

Ripple XRP verliert an Boden, während der Kryptomarkt insgesamt vorsichtiger wird. Technische Schwäche, unterschrittene Schlüsselmarken...

DWN
Technologie
Technologie Exponentielles Wachstum durch KI: Chancen und Grenzen für Wirtschaft und Gesellschaft
24.12.2025

Die künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant und verändert zunehmend Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Doch kann dieser...