Technologie

Künstliche Intelligenz bringt laut Studie keinen Produktivitätssprung

Künstliche Intelligenz (KI) wird laut einer aktuellen Studie in den kommenden Jahren kein "Produktivitätswunder" in Deutschland bewirken. Zwar kann der Einsatz von KI zu einer Steigerung der Produktivität führen, doch das vorhandene Potenzial werde bislang nicht ausreichend genutzt, so die Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
17.03.2025 16:53
Lesezeit: 1 min
Künstliche Intelligenz bringt laut Studie keinen Produktivitätssprung
Künstliche Intelligenz (KI): Ausbau der Infrastruktur für mehr Effizienz unerlässlich (Foto: dpa). Foto: Matthias Bein

Künstliche Intelligenz: Strukturelle Probleme hemmen Fortschritt

Die Studie wurde im Auftrag des Gemeinschaftsausschusses der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft erstellt und zeigt: Künstliche Intelligenz bleibt in Deutschland hinter ihren Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung zurück. Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), erklärte dazu: "Wir stehen vor großen globalen Herausforderungen und einer schwierigen wirtschaftlichen Lage im eigenen Land. Dabei zeigt sich, dass viele dieser Probleme struktureller Natur und somit hausgemacht sind." Dennoch gebe es bedeutende Chancen zur Verbesserung, insbesondere durch den technologischen Fortschritt. Sie appellierte an Unternehmen, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz gezielt zu verstärken.

Die Studie zeigt, dass bislang nur ein relativ kleiner Teil der deutschen Unternehmen KI-Technologien aktiv nutzt. Lediglich jedes vierte bis fünfte Unternehmen setzt auf Künstliche Intelligenz. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit auf Platz elf und damit zwar über dem EU-Durchschnitt, aber hinter Ländern wie Dänemark, Finnland und den Niederlanden. Das IW prognostiziert für Deutschland ein jährliches Produktivitätswachstum von 0,9 Prozent im Zeitraum 2025 bis 2030 sowie einen Anstieg auf 1,2 Prozent zwischen 2030 und 2040.

Ausbau der Infrastruktur für mehr KI-Effizienz

Um die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland schneller voranzutreiben, empfiehlt das IW eine Reihe von Maßnahmen für Wirtschaft und Politik. Dazu gehört die rasche Umsetzung der EU-Verordnung zur KI (AI Act) durch die Bundesregierung, um den betroffenen Unternehmen Rechtssicherheit zu bieten. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen benötigen praxisorientierte Checklisten und weitere Hilfestellungen, um die KI-Regulierungen effizient und regelkonform umsetzen zu können.

Um die Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz nachhaltig zu verbessern, spricht sich das IW für gezielte Infrastrukturmaßnahmen aus. Dazu zählen insbesondere der Ausbau des Breitbandnetzes und der Bau neuer Rechenzentren. Die Qualität der Dateninfrastruktur werde entscheidend dafür sein, inwieweit Künstliche Intelligenz erfolgreich genutzt werden kann. Schnelle Verfahren bei Planung und Genehmigung seien für diese Investitionen unverzichtbar.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) versteht sich als privates Wirtschaftsforschungsinstitut und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. Es gilt als arbeitgebernah.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...

DWN
Politik
Politik Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Wird George Simion Trumps „Werkzeug“ in Europa?
17.05.2025

Ein Trump-Verehrer an der Spitze Rumäniens? George Simion, der Favorit für die Präsidentschaft, ist zuversichtlich, dass er die Wahl am...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...