Der Absturz des Rubel sorgt dafür, dass die Russen ihre Rubel wechseln und sich mit langlebigen Gütern wie Möbel, Autos und Schmuck eindecken, bevor diese teurer werden.
Vor einer Filiale der Sperbank, der größten Bank des Landes, hat sich eine Ansammlung von Kunden gebildet. „Ich habe einige meiner Renten aufgelöst und tausche sie nun in Dollar um. Keiner von uns weiß, was passiert. Wir sind alle besorgt, dass die Währung weiter sinken wird“, zitiert die FT einen Rentner.
Sogar in einer Ikea-Filiale sollen sich am Montag bis zwei Uhr morgens Schlangen gebildet haben, so die FT. Die Russen wollten sich Möbeln sichern, bevor am Donnerstag die Preise angehoben werden. Das hatte der schwedische Möbelbauer zuvor angekündigt.
„Alle, die es nicht geschafft haben, ihr Geld bei 35 Rubel oder 40 Rubel zum Dollar zu tauschen, kaufen nun High-End-Ware wie Autos und Wohnungen, weil eine massive Neubewertung noch nicht geschehen ist“, so Wjatscheslaw Trapeznikov, der amtierender Direktor der Ural Builders 'Guild.
Die Reaktionen der Bürger auf den Rubel-Verfall haben diesen noch gestärkt, zitiert die FT mehrere Banker. Es sei ein Teufelskreis entstanden, der das Vertrauen in die Währung untergraben habe. Zudem fürchten die Händler , dass der Ausverkauf auch auf andere Märkte übergreifen könnte.
Artem Zotov, der Leiter der Devisengeschäfte im Einzelhandel der Otkritie Bank, der zweitgrößten Privatbank des Landes, sagt, dass die Nachfrage nach Fremdwährungen seit Montag um das Drei- bis Vierfache angestiegen ist, so Bloomberg.
Trotz des Rubel-Absturzes will Russland vorerst keine Kapitalkontrollen einführen. Zahlreiche westliche Banken haben am Dienstag den Handel mit der russischen Währung ausgesetzt.