Gemischtes

Apple: Mit neuer Smart-Watch ins Segment der Luxus-Uhren

Apple hat am Montag seine neue Smartwatch vorgestellt. Das billigste Modell kostet 350 Dollar, das teuerste 10.000 Dollar. Mit einer Uhr aus Gold will Apple den Luxusherstellern wie Rolex und Audemars Piguet Konkurrenz machen. Deren Modelle sind allerdings teilweise noch viel teurer.
09.03.2015 21:05
Lesezeit: 2 min

Apple steigt mit einer Smartwatch aus Gold für 10.000 Dollar aufwärts in das Geschäft für Luxusuhren ein. Der Chef des iPhone-Herstellers, Tim Cook, stellte am Montag in San Francisco wie erwartet die Computeruhr Apple Watch vor. Sie soll ab April in mehreren Varianten aus Aluminium, Stahl oder Gold erhältlich sein. Die Preise reichen von etwa 350 Dollar bis zum teuersten Model "Edition". Es ist das erste neue Produkt innerhalb von fünf Jahren und das erste, das unter Steve-Jobs-Nachfolger Cook entwickelt wurde. Damit will Apple auch die Platzhirschen im Luxus-Segement angreifen, deren Modelle allerdings teilweise viel teurer sind: Rolex-Uhren ab 40.000 Dollar oder die Royal Oak von Audemwars Piguet mit 150.000 Dollar liegen immer noch deutlich über den neuen Apple-Modellen.

Apple hatte die Armbanduhr bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Viele Details wurden jedoch erst am Montag bekannt. Die Smartwatch soll unter anderem den Träger an Termine erinnern, Anrufe über einen gekoppeltes iPhone ermöglichen und Fitness-Daten aufzeichnen. Die Batterie hält Cook zufolge etwa 18 Stunden. "Ich wollte das machen, seitdem ich fünf Jahre alt war", erklärte er zur Uhr. Die Apple-Aktie notierte bei volatilem Handel nach der Ankündigung kaum verändert.

Experten zufolge muss die Watch mindestens zwei Herausforderungen bestehen: Die technikverliebten Apple-Freunde begeistern und die Ansprüche erfüllen, die an ein Modeaccessoire gestellt werden. Apple hat dazu Manager aus der Luxusgüter-Branche wie den Vertriebs-Vizepräsident Patrick Pruniaux der LVMH-Tochter Tag Heuer angeworben. Jean-Claude Biver von LVMH warnte die Branche schon im Sommer davor, eine Uhr von Apple nicht ernst zu nehmen. "Die iWatch wird besonders am Anfang die gleiche Anziehungskraft als Status-Symbol haben wie viele andere Apple-Produkte auch", erklärte er. Der Uhrenhersteller Swatch zeigte sich im Vorfeld dagegen unbeeindruckt.

Tragbare Computergeräte wie Datenbrillen und -uhren waren bisher keine Kassenschlager. Samsungs Gear-Uhren verkauften sich eher schwach, Nike stoppte die Produktion seiner Sportarmbänder vor einem Jahr und Google hing die Herstellung seiner Datenbrille im Januar erstmal ganz an den Nagel. Viele der bisherigen tragbaren Geräte hätten sich in ihren Funktionen kaum von Smartphones unterschieden und benötigten darüber hinaus die Handys, um voll funktionsfähig zu sein, heißt es in einem Bericht von Juniper Research.

Experten trauen Apple allerdings zu, mit der Watch den Markt für tragbare Geräte kräftig aufzumischen. Schließlich hat sich der US-Konzern mit iPhone und iPad den Ruf erworben, ganze Branchen auf den Kopf stellen zu können. CCS Insight rechnet damit, dass Apple in diesem Jahr 20 Millionen Watches weltweit absetzen wird. Andere sind zurückhaltender. Allerdings ist der Weg noch weit. Im vergangenen Jahr wanderten laut Strategy Analytics etwa 4,6 Millionen Smartwatches über die Ladentische. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum wurden mehr als eine Milliarde Smartphones verkauft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...