Die türkische Aufsichtsbehörden haben die in Turbulenzen geratene Bank Asya übernommen. Das Geldhaus stelle eine Gefahr für die Stabilität des Finanzsystems dar, begründete die Behörde (BDDK) am Freitagabend den Schritt. Der Einlagensicherungsfonds (TMSF) des Landes habe nun die Kontrolle über das defizitäre Institut. Die Lizenz sei der Bank Asya nicht entzogen worden. Die nach islamischen Grundsätzen arbeitende Bank gilt als Leidtragende des Machtkampfes zwischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan und seinem ehemaligen Verbündeten Fetullah Gülen. Das Geldhaus wurde von Sympathisanten des in den USA lebenden Geistlichen Gülen gegründet.
Medienberichten zufolge haben Staatsbetriebe und Erdoğan nahestehende institutionelle Anleger in den vergangenen Monaten Milliardensummen von ihren Konten bei Asya abgezogen. Im Februar setzte die Behörde bereits das Management der Bank ab. Im August 2014 hatte die Regierung dem Institut das Recht entzogen, Steuerzahlungen anzunehmen und Sozialleistungen auszuzahlen. Damit sollten Kunden nach Einschätzung von Experten gezwungen werden, auf andere Banken auszuweichen.