Politik

Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen einen Strich durch die Rechnung machen, warnen Gewerkschaften.
23.06.2025 14:37
Lesezeit: 1 min

Zur Umsetzung geplanter Milliardeninvestitionen fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) deutlich mehr Personal für den öffentlichen Dienst. „Bund, Länder und Kommunen müssen zügig gegensteuern, weil die angedachten Milliardeninvestitionen für Infrastruktur sich mit kaputtgesparten Bau- und Planungsämtern nicht umsetzen lassen“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack der DPA.

Personalmangel im öffentlichen Dienst – DGB fordert Offensive

„In Bau- und Planungsämtern, die für Infrastrukturinvestitionen unverzichtbar sind, fehlt qualifiziertes Personal“, stellte Hannack fest. „Ohne ausreichend Personal werden wir die großen Herausforderungen aber nicht bewältigen können.“ Weder Klimawende noch Digitalisierung und Infrastrukturausbau ließen sich mit unterbesetzten Verwaltungen stemmen.

Wachstumsbooster

Die schwarz-rote Regierung will mit einem sogenannten Investitions- oder Wachstumsbooster die Wirtschaft ankurbeln. Denn Deutschland droht, das dritte Jahr in Folge ohne Wachstum zu bleiben. Unter anderem sollen Firmen Ausgaben stärker von der Steuer abschreiben können.

Mehr Erzieherinnen und Lehrer

Laut Statistischem Bundesamt arbeiten rund 12 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland im Staatsdienst - 2024 rund 5,4 Millionen Menschen, 1,8 % mehr als ein Jahr zuvor. Deutliche Zuwächse gibt es bei den Schulen, Hochschulen und Kindertageseinrichtungen. So hat sich die Zahl der Erzieherinnen und Erzieher in 15 Jahren mehr als verdoppelt.

„Personalmangel in vielen anderen Bereichen“

„Doch in vielen anderen Bereichen herrscht Personalmangel“, sagte Hannack. „Während andere europäische Länder massiv investieren, spart Deutschland am falschen Ende.“ Damit die geplanten 500 Milliarden Euro-Investitionen in den nächsten Jahren erfolgreich eingesetzt werden könnten, sei der deutsche Staat auf qualifiziertes Personal im öffentlichen Dienst angewiesen. Ein Beispiel nehmen solle sich Deutschland an den skandinavischen Ländern, wo mehr in die Verwaltungen investiert und dort auch stärker digitalisiert werde.

Hannack äußerte sich zum Tag des öffentlichen Dienstes an diesem Montag, der erstmals 2003 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...

DWN
Politik
Politik Nato-Chef Rutte: Wie sich ein Angriff Russlands verhindern lässt
23.12.2025

Ein Nato-Generalsekretär, der von Gefahr spricht, wählt seine Worte nicht leichtfertig. Mark Rutte zeichnet das Bild eines Russland, das...