Politik

Türkei macht PKK für Anschlag auf Gas-Pipeline verantwortlich

Die Türkei macht die PKK für den Anschlag auf eine Gas-Pipeline im Südosten des Landes verantwortlich. PKK-nahe Verbände hingegen kritisieren Angriffe der Türkei gegen PKK-Stellungen im Nordirak. Sie werfen den Kurden im Nordirak Kollaboration mit der Türkei vor.
29.07.2015 00:09
Lesezeit: 1 min

Das türkische Energieministerium macht die PKK für den Anschlag auf eine türkische Gas-Pipeline aus dem Iran verantwortlich. In einer Erklärung meldete das Energieministerium, dass die Pipeline jährlich 8,9 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr aus dem Iran in die Türkei transportiert und 18 Prozent der türkischen Energienachfrage deckt.

Das Energieministerium wörtlich: „Das Feuer, welches infolge des Anschlags entstanden ist, wurde gelöscht. Nachdem den Reparaturen, wird die Gas-Zufuhr aus dem Iran univermindert weiterlaufen. Wenige Tage zuvor wurde in Cizre-Silopi ein Anschlag auf das Elektrizitätsnetz verübt. Diese Angriffe richten sich nicht nur gegen den Staat oder die Regierung, sondern haben das Ziel, unsere Bürger zu schädigen. Doch diese Bestrebungen gegen die nationale Einheit, den Frieden und die Stabilität werden ins Leere laufen. Wir werden dem Südosten weiterhin dienen und allen Widerständen trotzen.“

Der Energieminister Taner Yıldız übte zudem scharfe Kritik an der Partei HDP, die der politische Arm der PKK ist. „Nach den jüngsten Attacken haben wir deutlich gesehen, wie heuchlerisch die HDP ist. Auf der politischen Ebene wird die PKK von der HDP vertreten. Die Masken sind endgültig gefallen. Die HDP hat den Friedensprozess vorsätzlich sabotiert“, zitiert die Financial Times Yıldız.

Die PKK soll in der Nacht von Montag auf Dienstag eine Brücke auf der Autobahnstrecke Diyarbakır- Muş in die Luft gesprengt haben, so die Zeitung Hürriyet.

Unklar bleibt, ob die PKK wirklich der Urheber der beiden Anschläge gewesen ist. Die PKK-nahe Nachrichtenagentur Ajansa Nûçeyan a Firatê (ANF) hat zumindest keine Bekenner-Mitteilung der PKK veröffentlicht, sondern lediglich eine Meldung über den Anschlag auf die Pipeline.

Stattdessen verurteilen PKK-nahe Organisationen die Angriffe auf Stellungen der PKK durch das türkische Militär und durch die Verbände der Autonomen Region Kurdistans (KRG), in der die kurdische Partei KDP und Kurden-Präsident Masud Barzani tonangebend sind, berichtet die ANF.

 

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