Finanzen

Liquiditäts-Engpass: Weltgrößter Fonds setzt Handel aus

Der japanische Broker Nomura setzt überraschend Zeichnungen für den weltgrößten ETF aus. Begründet wird dies mit einem „Liquiditäts-Engpass“. Der Fonds sei zu groß geworden, so Nomura.
15.10.2015 15:39
Lesezeit: 1 min

Der weltweit größte börsengehandelte Fonds verkündet eine „vorübergehende Aussetzung“ der Auftragseingänge für drei ETFs. Der japanische Broker Nomura Asset Management begründet den Handels-Stopp in einer Mitteilung folgendermaßen:

„Die vorübergehende Aussetzung wurde unter Berücksichtigung der aktuellen Situation des Fondsmanagements einschließlich der Liquidität der zugrunde liegenden Nikkei 225 Futures und die Summe der verwalteten Vermögen von drei ETFs getroffen.“ Die ETFs bleiben an der Börse in Tokio kotiert, die Anleger können damit auch handeln, nur Nomura nimmt vorerst keine Zeichnungen vor.

Der EFT ist zu groß geworden für den Markt, für den er entwickelt wurde. Der Vermögensverwalter, der auf dem Futures-Markt beruht, verspricht, das Zweifache des täglichen Returns von Japans bekanntesten Aktienindex zu liefern. Doch die Liquidität ist nicht stark genug, um sicherzustellen, dass dieses Ziel zu erfüllen ist.

Die Liquidität zu den Futures bleibt gleich, aber unsere Fonds wurden immer größer“, zitiert Bloomberg Kazumasa Hironaka, ein Sprecher von Nomura Asset. „Wenn der Fonds nicht zu dem Preis kaufen kann, zu dem er will, und zu dem Preis verkaufen kann, zu dem er will, kommt es zu einer Schräglage.“

Vor kurzem kommentierte Bloomberg die Fonds von Nomara vernichtend: Das Geld wird mit einer beispiellosen Geschwindigkeit in einem aufgemotzten ETF, der an Japans bekanntesten Aktienindex gebunden ist, geschreddert.

Seit Mitte August haben die Anleger eine Rekordsumme – 4,5 Milliarden Dollar – in die Next Funds Nikkei Leveraged Index ETF gesteckt. Das ist insofern bedenklich, da der durchschnittliche Verlust des Nikkei 225 in diesem Zeitraum etwa 21 Prozent ausmacht.

Die einzelnen Investoren haben so massiv Geld in den Fonds gesteckt, dass selbst als ein Fünftel des Kurses gestutzt wurde, sich der Marktwert verdoppelt hatte. Die ETFs von Namuro sind die größten Wertpapiere ihrer Art. Mittlerweile sind sie groß genug, um den gesamten Aktienmarkt zu beeinflussen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel hausgemacht? Zu viele Akademiker, zu wenig Azubis - Deutschland braucht eine Reform der Berufsausbildung
24.01.2025

Zu viele Jugendliche studieren, zu wenige streben in die Ausbildung. Die Unternehmen sehen einen Veränderungsbedarf bei der...

DWN
Technologie
Technologie Atomkraft-Comeback? Weltweiter Run auf Kernenergie laut IEA
23.01.2025

"Neue Ära der Kernenergie": Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert einen wachsenden Strombedarf weltweit und ruft...

DWN
Technologie
Technologie Rätselhafte ChatGPT-Störung verärgert tausende Nutzer
23.01.2025

Derzeit kommt es zu massiven Störungen bei der Nutzung des ChatGTP-Bots. Nutzer rätseln derweil über die Ursachen der Panne. Das...

DWN
Politik
Politik "Das Maß ist endgültig voll": Merz will nach Aschaffenburg Asyl-Kehrtwende
23.01.2025

Nach dem tödlichen Angriff auf eine Kita-Gruppe in Aschaffenburg verlangt der CDU-Chef fundamentale Änderungen in der Migrationspolitik....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wachstumslokomotive: Wie Spanien zum Wachstums-Star wird
23.01.2025

Wachstums-Star Spanien: Während Deutschlands Wirtschaft stagniert, erlebt Spanien ein beeindruckendes Comeback. Dank Rekorden im...

DWN
Politik
Politik Merz will TV-Duell mit Alice Weidel: "Gehe der Diskussion nicht aus dem Weg"
23.01.2025

Kanzlerkandidat Friedrich Merz will ein TV-Duell mit AfD-Chefin Alice Weidel. Der CDU-Vorsitzende möchte die "fundamentalen Unterschiede"...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskrise: Deutschland hinkt bei Investitionen global hinterher - und verliert an Wettbewerbsfähigkeit
23.01.2025

Ob Wohnungsbau, Maschinen oder Forschung: Deutschland bleibt bei den Investitionen hinter anderen Ländern zurück, zeigt eine neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z und Handwerk: Glühbirne wechseln? Zu gefährlich! Heimwerker-Nachwuchs mit zwei linken Händen?
23.01.2025

„Do-it-yourself“ wird die Zukunft: Unbesetzte Stellen, hohe Personal- und Materialkosten führen zu monatelangen Wartezeiten und teuren...