Politik

Österreich kündigt „bauliche Maßnahmen“ an Grenze zu Slowenien an

Österreich will den besonders frequentierten Grenzübergang Spielfeld mit baulichen Maßnahmen absichern. So sollen unkontrollierte Grenzübertritte verhindert werden. Die Lage am Grenzübertritt verschärft sich mit der aufkommenden Kälte.
27.10.2015 16:45
Lesezeit: 1 min

Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ich habe Planungen für besondere bauliche Maßnahmen in Auftrag gegeben“, so die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit Blick auf den Grenzübergang in Spielfeld. „Die Lage hier ist äußerst dynamisch, wir hatten Grenzübertritte von zwischen 3.000 und 8.000 Personen. Aber wir müssen uns auch darauf einstellen, dass es bis zu 12.000 sein könnten.“ Details nannte die Ministerin nicht.

An der Grenze zwischen Slowenien und Österreich haben mehrere Hundert Flüchtlinge auch die Nacht zum Dienstag im Freien verbracht. Sie seien von slowenischen Soldaten direkt an die Grenze geschickt, von den österreichischen Grenzern aber abgewiesen worden, sagten mehrere Flüchtlinge, die in einer Art Niemandsland festsaßen. Sie hätten keinerlei Nahrung oder Wasser erhalten. Um sich vor der Kälte zu schützen, entzündeten sie Lagerfeuer. Die nächsten Wochen ist nicht mit einem Abreißen des Flüchtlingsstroms zu rechnen (Video mit Drohenflug über die Flüchtlinge an der slowenischen Grenze am Anfang des Artikels).

In der eingezäunten Menschenmenge waren laut dpa viele Familien mit kleinen Kindern. Wiederholt riefen die Flüchtlinge im Sprechchor: „We want go!“ (Wir wollen gehen!). Direkt an der Grenze trafen sich am Morgen jeweils zwei slowenische und österreichische Offiziere und sprachen über die angespannte Situation.

Österreich gehört - gemessen an der Einwohnerzahl - zu den Ländern in Europa, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen. Seit Anfang September stellten nach Angaben des Innenministeriums rund 17.000 Menschen in Österreich einen Asylantrag. Für 2015 erwartet die Regierung in Wien insgesamt etwa 85.000 Anträge. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 waren es 28.000, 2013 lediglich 17.000 Anträge. Österreich hat etwa 8,4 Millionen Einwohner.

Seit Anfang September kamen nach offiziellen Angaben etwa 350 000 Flüchtlinge nach Österreich. Am Dienstag erwartete die Polizei rund 7000 Menschen im Grenzort Spielfeld. Der Großteil der Flüchtlinge geht weiterhin nach Deutschland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Initiative treibt digitales Bezahlen in Deutschland voran
29.03.2025

Beim Einkaufen gewinnen digitale Bezahlverfahren zunehmend an Beliebtheit. Doch nicht alle Händler in Deutschland bieten bereits digitales...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-ETF-Vergleich: Wie Anleger in künstliche Intelligenz investieren können
29.03.2025

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Science-Fiction mehr, KI ist ein zentraler Treiber der modernen Wirtschaft. Von diesem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schleichende Deindustrialisierung: Ist „Made in Germany“ am Ende?
29.03.2025

Was passiert, wenn der deutsche Industriestandort zusammenbricht? Ein Land ohne Produktion – das bedeutet Massenarbeitslosigkeit,...

DWN
Panorama
Panorama Fast 14 Millionen profitieren von der Pendlerpauschale - kommt die Erhöhung?
29.03.2025

Die in den aktuellen Koalitionsverhandlungen kontrovers diskutierte Pendlerpauschale – auch als Entfernungspauschale bekannt – wird...

DWN
Politik
Politik Demokraten in der Zerreißprobe: Wie besiegt man Trump?
29.03.2025

Eine Partei im Zwiespalt: Die Demokraten suchen nach einer Strategie. Während einige sich offen gegen Trump stellen, wollen andere...

DWN
Politik
Politik YouGov-Umfrage: AfD fährt höchsten Wert aller Zeiten ein
29.03.2025

Laut zwei aktuellen Wahlumfragen kann die AfD ihren Abstand zur CDU/CSU weiter verringern. Die Partei fährt bei einer YouGov-Umfrage ihren...

DWN
Finanzen
Finanzen Großer Goldfund in Finnland: Neue Goldmine in Lappland geplant
29.03.2025

Inmitten der weiten Landschaft Lapplands könnte schon bald eine neue Goldmine entstehen. Der kanadische Bergbaukonzern Rupert Resources...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zeiss: Vom Mikroskop-Pionier zum Hightech-Konzern
28.03.2025

Zeiss prägt die Optikindustrie seit fast zwei Jahrhunderten. Vom ersten Mikroskop bis zur Halbleitertechnik von heute spiegelt die...