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VW-Skandal: Schwere Vorwürfe gegen die Wirtschaftsprüfer von PwC

Die Linkspartei erhebt schwere Vorwürfe gegen die Wirtschaftsprüfer von PwC. Es sei davon auszugehen, dass weder der Jahresabschluss noch der Lagebericht 2014 richtig seien. Denn offenbar hatten die Prüfer Kenntnis von dem Abgas-Problem.
08.11.2015 23:23
Lesezeit: 1 min

Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke weist in einer Kleinen Anfrage auf die Verantwortung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC beim VW-Abgasskandal hin. Die Linke zweifelt an der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Gesellschaft bei der Jahresabschlussprüfung von VW.

Die Linke wörtlich:

„Der finanzielle Schaden für den VW-Konzern aus den Verstößen wird aktuell mit rund 10 bis 50 Mrd. Euro prognostiziert. Folglich wäre die Nichtberücksichtigung dieser Risiken und finanziellen Dimensionen in der Abschlussprüfung ein wesentlicher Schaden, der aufgrund der Wirtschaftsprüferordnungsvorschriften nicht von der Berufsaufsicht (WPK und APAK), sondern von der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Berlin zu bearbeiten wäre. Hier wäre u. a. dezidiert zu prüfen, ob PwC die Berufspflichten für Wirtschaftsprüfer verletzt hat, da vom VW-Konzern nicht ausreichend Rückstellungen gebildet und die Risiken der Gesetzesverstöße im Lagebericht 2014 nicht umfassend dargestellt wurden. Sollte PwC vom VW-Konzern absichtlich nicht unterrichtet worden sein, ist zu klären, warum das Testat nicht widerrufen wurde bzw. das Mandat nicht wegen Vertrauensbruchs und wissentlicher Abgabe einer falschen Vollständigkeitserklärung oder wegen Verstoßes gegen die Allgemeinen Auftragsbedingungen von PwC gekündigt wurde.“

PwC wird hierbei ein direktes schuldhaftes Verhalten unterstellt. So heißt es abschließend in der Kleinen Anfrage: „Ungeachtet dessen ist im Fall des VW-Konzerns davon auszugehen, dass weder der Jahresabschluss noch der Lagebericht 2014 (Risikobericht und Corporate Governance Kodex) richtig und vollständig waren.“

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