Politik

Amazon plant Aufbau einer eigenen Flugzeug-Flotte

Der Internet-Händler Amazon steigt offenbar in das Luftfahrt-Geschäft ein: Das Unternehmen will von Lieferanten unabhängig werden und plan, 20 Cargo-Maschinen zu leasen. Jeff Bezos hat ein Interesse an der Luftfahrt und die Fähigkeit, alte Branchen aufzumischen.
19.12.2015 00:53
Lesezeit: 1 min

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Amazon will einem Medienbericht zufolge eine eigene Frachtflugzeugflotte aufbauen. Der amerikanische Internet-Handelsriese wolle 20 Frachtflugzeuge des Typs Boeing 767 leasen, berichtete die Seattle Times am Freitag unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Damit wolle der Konzern bereits Ende Januar mit der neuen Dienstleistung an den Start gehen. Der Konzern habe auch Gespräche mit mehreren Cargoflugzeugbetreibern, darunter der Air Transport Service Group, Atlas Air und Kalitta Air, geführt. Der weltgrößte Online-Händler wolle mit der Flotte Verspätungen von Logistikfirmen vermeiden, die bei dem enormen Versandvolumen in der Vergangenheit nicht mehr hinterhergekommen seien. Amazon und Boeing wollten sich nicht dazu äußern.

Amazon-Chef Jeff Bezos hat erst kürzlich mit seiner privaten Weltraumfirma erfolgreich eine wiederverwendbare Trägerrakete getestet. Sie landete Ende November elf Minuten nach dem Start abgebremst von ihrem Triebwerk in der Wüste in West-Texas. Die unbemannte Raumkapsel, in der Touristen für vier Minuten ins All fliegen sollen, glitt an Fallschirmen zur Erde.

Bezos ist einer von mehreren Milliardären, die große Pläne für private Weltraumflüge haben. Der Chef des Elektro-Autobauers Tesla, Elon Musk, setzt ebenfalls auf eine wiederverwendbare Rakete, ihre Landungen auf einer schwimmenden Plattform schlugen zuletzt jedoch immer wieder fehl. Die Technik mehrfach nutzen zu können, soll die Kosten senken. Bei Virgin Galactic von Richard Branson startet das Raumschiff von einem Träger-Flugzeug aus, das danach landet. Ein Absturz im vergangenen Herbst warf das Projekt aber zurück.

Bezos Firma Blue Origin veröffentlichte am Dienstag einen Videomitschnitt des Tests, in dem der Amazon-Gründer im Kontrollraum und beim Feiern mit Champagner-Flasche und Cowboy-Hut zu sehen ist. Das Raumschiff trägt den Namen «New Shepard» zu Ehren von Alan Shepard, der 1961 als erster Amerikaner ins All flog. Die Kapsel von Blue Origin fliegt nicht in der Umlaufbahn, sondern steigt nur in eine Höhe von rund 100 Kilometern auf.

«Eine kontrollierte Landung ist nicht einfach - aber kann leicht aussehen, wenn sie richtig gemacht wird», kommentierte Bezos bei Twitter den Testflug. Musk gratulierte ihm daraufhin über den Kurznachrichtendienst.

Bezos ist seit seiner Kindheit vom Weltall fasziniert und finanziert Blue Origin aus eigener Tasche. Das Geld kommt nicht von Amazon. Im September kündigte das Unternehmen eine Raketenbasis auf einem historischen Startplatz in Cape Canaveral in Florida an. Die «New Shepard» war im April zum ersten Mal getestet worden, damals gelang es allerdings nicht, die Antriebseinheit zu erhalten. Grund sei ein Druckabfall im Hydraulik-System gewesen, hieß es damals.

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