Finanzen

Deutscher Solar-Hersteller SMA verbündet sich mit Tesla

SMA Solar kooperiert mit Tesla bei der Strom-Umwandlung aus den Batterien des US-Herstellers. Der Absatz der Batteriespeicher hat sich aufgrund des Preisrückgang mehr als verdoppelt. Die Hessen hoffen ein Milliarden-Geschäft.
18.01.2016 13:04
Lesezeit: 1 min
Deutscher Solar-Hersteller SMA verbündet sich mit Tesla
Die Aktie des hessischen Solartechnik-Konzerns SMA Solar im Jahresverlauf. (Grafik: ariva.de)

Der deutsche Solartechnikkonzern SMA hofft durch den neu entwickelten Solarstromspeicher des US-Elektroautobauers Tesla auf Rückenwind. Als einziger Hersteller biete SMA einen Wechselrichter für Hochvolt-Batterien wie die Powerwall von Tesla, teilte SMA am Montag mit. Der Vertrieb starte im März. „Wir fangen mit Deutschland an und werden dann in weitere Märkte expandieren“, sagte Urbon der Nachrichtenagentur Reuters und nannte Italien, Großbritannien, Australien und die USA.

Urbon sieht ein großes Umsatzpotenzial in dem Geschäft mit Batteriespeichern, eine konkrete Prognose wagte er allerdings nicht. Die Nachfrage hänge im Wesentlichen vom Preis ab. Mittelfristig rechne er mit einer weltweiten jährlichen Nachfrage von etwa 0,5 bis 1,2 Milliarden Euro.

Mit Solarenergie gespeiste Batterien für zuhause haben nach Einschätzung von Experten das Potenzial, die Energiebranche umzukrempeln. „Wenn sich die Batterien am Markt durchsetzen, kann das die Energiewende von unten einleiten“, sagte Jens Tübke vom Fraunhofer Institut. Bislang haperte es am Preis für die Speicher, der sich in etwa auf der Höhe eines Kleinwagens bewegte. Nach Angaben von SMA hat sich die Zahl der in Deutschland installierten Batteriespeicher aufgrund des Preisrückgangs innerhalb eines Jahres auf aktuell über 30.000 mehr als verdoppelt.

Selfmade-Milliardär und Tesla-Gründer Elon Musk hatte vergangenes Jahr angekündigt mit Solarenergie gespeiste Batterien für zuhause auf den Markt zu bringen. Auch in Deutschland investieren immer mehr Firmen in diese relativ junge Technologie, darunter Daimler, Bosch und die Solarwatt GmbH von BMW -Großaktionär Stefan Quandt.

In Deutschland - dem einst weltgrößten Solarmarkt - sind Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 40 Gigawatt auf Dächern und Feldern geschraubt. Nach Angaben des SMA-Chefs ist jede zweite mit einem SMA-Wechselrichter ausgestattet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...