Politik

Russland und Saudi-Arabien zur Drosselung der Öl-Förderung bereit

Der mörderische Preiskampf im Erdöl-Bereich könnte die wichtigsten Kontrahenten schon bald dazu zwingen, ihren Kampf um Weltmarkt-Anteile aufzugeben. Russland und Saudi-Arabien signalisierten ihre Bereitschaft, die Förderquote zu drosseln.
29.01.2016 02:14
Lesezeit: 1 min

Saudi-Arabien hat nach russischen Angaben angesichts des Preisverfalls eine Drosselung der Ölproduktion vorgeschlagen. Demnach sollen die Förderländer ihren Ausstoß um jeweils bis zu fünf Prozent senken, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak am Donnerstag. Es gebe zudem den Vorschlag, ein Treffen der Mitglieder des Ölkartells Opec und der anderen Förderländer zu organisieren. Russland sei dazu bereit. Öl verteuerte sich nach Bekanntwerden der Pläne. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent stieg um bis zu acht Prozent auf fast 36 Dollar und erreichte ein Drei-Wochen-Hoch. Am Nachmittag gab der Preis einen Teil der Gewinne wieder ab und lag bei rund 34 Dollar.

Zuletzt war der Ölpreis massiv gefallen, wegen hoher Produktion und zugleich mangelnder Nachfrage infolge mauer Weltkonjunktur. Russland müsste laut dem Vorschlag als großer Ölproduzent täglich 500.000 Fass weniger produzieren. Die allgemeine Drosselung um fünf Prozent sei jetzt Gegenstand der Diskussionen, sagte Nowak. "Es ist noch zu früh, um darüber zu reden", fügte der Minister in St. Petersburg vor Reportern hinzu. "Es gibt noch viele Fragen, was die Kontrolle der Kürzungen angeht."

Vertreter Saudi-Arabiens äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorschlag, aber ein ranghoher Opec-Delegierter vom Persischen Golf sagte: "Die Opec-Staaten aus der Golf-Region und Saudi-Arabien sind zu jedweder Kooperation bereit, um den internationalen Ölmarkt zu stabilisieren.

Vor kurzem war der Ölpreis auf ein Zwölf-Jahres-Tief von rund 27 Dollar pro Fass gesunken. Noch vor etwa 18 Monaten kosteten 159 Liter von dem Rohstoff 115 Dollar. Die Lage ist vor allem für die Schwellenländer und Erdölproduzenten kritisch: So haben sich der IWF und die Weltbank überraschend nach Aserbaidschan aufgemacht, um das Land vor der Pleite zu bewahren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Messerattacke: Aschaffenburg betrauert nach Gewalttat zwei Tote - was wir wissen
22.01.2025

Am Mittwochmittag wurde die Stadt Aschaffenburg von einer schrecklichen Gewalttat erschüttert. Ein 28-jähriger Mann attackierte nach...

DWN
Politik
Politik Wann greift Russland an? Geheimdienste rechnen mit 2028
22.01.2025

Russischer Angriff ab 2028? Geheimdienste warnen davor, dass Russland die EU in den kommenden Jahren an der Ostgrenze angreift. Laut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank - Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an, aber es gibt Hoffnungsschimmer
22.01.2025

Der Bundesbank zufolge ist ein Aufschwung in der deutschen Wirtshaft ist vorerst nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Doch etwas...

DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...

DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...

DWN
Politik
Politik Rüstungsexporte steigen auf Rekordwert, mehr als die Hälfte geht an die Ukraine
22.01.2025

Die Regierung von Kanzler Scholz hatte sich ursprünglich vorgenommen, Rüstungsexporte mit einem Kontrollgesetz einzudämmen. Dann kam die...