Politik

Total-Verlust: Russland schließt zwei mittelgroße Banken

Die russischen Behörden haben zwei mittelgroße Banken geschlossen. Den Instituten Interkommerts und Alta-Bank wurde die Lizenz entzogen, wie die Zentralbank am Montag mitteilte.
08.02.2016 11:43
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die beiden Banken standen der Größe nach auf den Plätzen 67 und 186 von rund 700 Instituten, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete.

Die Interkommerts war schon Ende Januar unter Aufsicht der Zentralbank gestellt worden. Diese teilte am Montag mit, eine Bewertung der Kreditrisiken habe einen "Totalverlust" des Eigenkapitals der Bank ergeben; zudem sei die Bank in "zweifelhafte Geschäfte" verwickelt. Die russische Presse hatte Ende Januar berichtet, die Interkommerts habe ihren Kunden kein Geld mehr auszahlen können.

Die Alta-Bank sei wegen "Verlusten" geschlossen worden, die es ihr unmöglich machten, ihre Gläubiger zu bezahlen, erklärte die Zentralbank. Ob unter den Gläubigern auch europäische Banken sind, gaben die russischen Behörden nicht bekannt.

Das Bankensystem in Russland ist seit dem Absturz des Rubels im vergangenen Jahr unter Druck. Wegen der sehr vielen kleinen Banken, die oftmals zweifelhafte Geschäftspraktiken pflegen, gilt der Sektor ohnehin als krisenanfällig. Schon vor Beginn der jüngsten Währungs- und Wirtschaftskrise hatten die Behörden begonnen, schwache Banken zu schließen. Dieser Prozess beschleunigte sich in den vergangenen Monaten. Im vergangenen Jahr waren fast 70 Geldhäuser zugemacht worden.

Russland leidet unter dem Verfall des Ölpreises und der Baisse im Rohstoffmarkt. Die von den USA und der EU verhängten Sanktionen sind vor allem für die schwachen Banken ein Problem, weil diese von den globalen Finanzströmen abgeschnitten sind. Russland versucht, die Krise zu einer Konsolidierung des Bankensektor zu nutzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...