Finanzen

Erster Rückzieher: Großbritannien wird frühestens 2013 in den IWF einzahlen

Nachdem IWF-Chefin Lagarde am Freitag verkündet hatte, dass der IWF mit 430 Milliarden Dollar an frischem Geld rechnen kann, stellt sich einen Tag später heraus: Die versprochenen 15 Milliarden Euro der Briten kommen, wenn überhaupt, frühestens 2013.
21.04.2012 22:42
Lesezeit: 1 min

Großbritannien hat seine Zusage, 15 Milliarden Euro in den IWF einzuzahlen, an eine formale Bedingung geknüpft, deren Erfüllung frühestens im Jahr 2013 möglich ist. Wie jetzt erst bekannt wird, zahlen die Briten erst, wenn die umstrittene Quoten-Reform des IWF von allen Staaten ratifiziert ist. Die Quoten-Regelung sieht vor, dass die Schwellenländer mehr Einfluss im IWF bekommen. Dies soll auf Kosten der USA gehen. Die Amerikaner haben die Ratifizierung bisher verschleppt – und planen nach Angaben aus Regierungskreisen in Washington auch nicht, dies noch vor den Wahlen im Herbst zu tun. Der neue US-Präsident wird frühestens im Januar 2013 inauguriert. Dies bedeutet, dass frühestens im März 2013 eine Zahlung Großbritanniens an den IWF erfolgen wird.

Das Kalkül der Briten: Bis dahin kann noch viel passieren – vor allem aber kann die Regierung von David Cameron auf diesem Weg die immer lauter werdende Anti-EU-Opposition im Parlament und in den eigenen Reihen beruhigen.

Ob die Euro-Krise auf derartige taktische Erwägungen Rücksicht nehmen wird ist indes eine andere Frage.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...