Politik

Niederländischer Rechnungshof: ESM hat schwere rechtliche Mängel

Lesezeit: 1 min
26.04.2012 00:33
Der niederländische Rechnungshof kritisiert die Intransparenz des Euro-Rettungsschirms ESM. Die mangelnde Verantwortlichkeit der Organe des ESM sei inakzeptabel. Der große Aufwand an öffentlichen Geldern sei in dieser Form nicht zu rechtfertigen.
Niederländischer Rechnungshof: ESM hat schwere rechtliche Mängel

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In einem Bericht an das Europäische Parlament kritisiert der niederländische Rechnungshof, dass im Vertrag über den ESM keine Standards für die wirtschaftliche Prüfung der Fonds vorgesehen sind. Es werden weder die Regelmäßigkeit, noch eindeutige Kriterien für eine Prüfung festgelegt. Das Risikomanagement des ESM sei zu wenig beachtet worden, heißt es.

Die geplanten Prüfberichte dürfen dem ESM-Vertrag zufolge nur über Umwege veröffentlicht werden: Während ein Kontrollgremium einen jährlichen Prüfbericht vorlegen soll, darf nur der Gouverneursrat diesen an die nationalen Parlament weitergeben und veröffentlichen. Dies ist ein zentraler Kritikpunkt des niederländischen Rechnungshofes am ESM.

In dem Bericht äußert er nun auch Bedenken über die Rechtfertigung dem Volk gegenüber: „Die demokratische Kontrolle und die genaue Prüfung durch die Öffentlichkeit sind nur im begrenzten Umfang vorgesehen. Die Finanzminister können dadurch von den nationalen Parlamenten für ihren Beitrag zum ESM zur Rechenschaft gezogen werden nicht aber die Organe der Einrichtungen selbst“, heißt es in dem Schreiben.

Der Mangel an demokratischer Kontrolle könnte die Unterstützung in der Bevölkerung weiter schwinden lassen, befürchtet die niederländische Kontrollbehörde. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass der ESM als dauerhafte Institution eingeführt werden soll.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...