Lange wurden sie erwartet, nun sind die öffentlich: die neuen Konjunkturprognosen der Europäischen Kommission. Und wie vermutet, sind es düstere Aussichten. Die EU Kommission geht davon aus, dass das Defizit in Spanien in diesem Jahr bei 6,4 Prozent liegen wird. Die spanische Regierung hatte mehrmals betont, dass das Land in diesem Jahr ein Defizit von 5,3 Prozent erreichen kann – und das war schon die nach oben korrigierte Vorgabe der EU. Doch die Zahlen der Kommission zeigen, dass Spanien tatsächlich weit von den 5,3 Prozent entfernt ist.
Zudem werde das Land der EU Kommission zufolge sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr in der Rezession verweilen. Ursprünglich ging die Kommission von einem Wachstumsrückgang von einem Prozent in diesem Jahr aus. Dies wurde nun auf Minus 1,8 Prozent korrigiert. 2013 rechnet die Kommission mit einem Rückgang von 0,3 Prozent. Angesichts dieser Wirtschaftsdaten ist schwer vorstellbar, wie Spanien sein Defizit weiter reduzieren will, ohne noch härtere Sparmaßnahmen durchführen zu müssen.
Schon Anfang der Woche hatte die EU Kommission anklingen lassen, dass die neuen Konjunkturprognosen den Umgang mit Spaniens Defizitziel verändern könnten. Angesichts der aktuellen Zahlen und der angespannten Situation der spanischen Banken, für die die Regierung noch heute einen Bailout-Plan vorstellen will, wird sich der Umgang mit Spanien ändern müssen.