Politik

Trotz finanzieller Abhängigkeit: Spaniens Regionen wehren sich gegen Sparziele

Die stark verschuldeten, spanischen Regionen lassen es sich trotz ihrer schlechten Finanzlage nicht nehmen, die Forderungen der Regierung zurückzuweisen. Andalusien und Katalonien boykottierten sogar ein Treffen mit dem spanischen Finanzminister.
01.08.2012 12:46
Lesezeit: 1 min

Die spanische Zentralregierung muss sich noch immer mit dem heftigen Widerstand der autonomen Regionen auseinandersetzen. Trotzdem diese oft extrem verschuldet sind und neben Murcia, Valencia und Katalonien vermutlich noch weitere Regionen bis Ende des Jahres Finanzhilfen aus dem eigens dafür eingerichteten Fonds beantragen werden, geben sie weiterhin kontra.

Andalusien und Katalonien haben am Dienstag ein Haushaltstreffen, das zwischen dem spanischen Finanzminister Cristobal Montoro und den 17 lokalen Regierungen stattfinden sollte, boykottiert. Katalonien nahm gar nicht erst an dem Treffen teil und Andalusiens Vertreter verließ kurz nach Beginn der Gespräche das Treffen.

Katalonien protestiert gegen die Entscheidung der Zentralregierung, ein striktes Defizitziel von 1,5 Prozent des BIPs einzuführen (die lokale Regierung stoppt bereits Zahlungen an Krankenhäuser, weil kein Geld mehr da ist - hier). Andalusiens Präsident hingegen ist unzufrieden mit dem Schuldenlimit-Ziel von 13,2 Prozent des BIP, das die Regierung fordert. Andalusiens Ministerpräsident, Jose Antonio Grinan, sagte, ein derartiges Limit würde für Andalusien bedeuten, dass es die Schulden im nächsten Jahr um 2,74 Milliarden Euro kürzen und Haushaltsüberschüsse erreichen müsste. Das wäre „unmöglich während einer Rezession“, so Jose Antonio Grinan.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...