Finanzen

Geldschwemme: Federal Reserve stützt Euro-Banken

Die amerikanische Zentralbank schwemmt den Markt mit Dollar. Davon haben allerdings nicht etwa die US-Banken, sondern vor allem die europäischen Institute profitiert. Zudem hat die Geldschwemme zu einem starken Euro geführt.
11.02.2013 12:45
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Banken-Krise: Faule Kredite europäischer Banken auf Rekordhoch

Seit September 2012 druckt die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) jeden Monat 85 Milliarden Dollar (65 Milliarden Euro) und erwirbt damit Wertpapiere, die sie dann in ihrer Bilanz führt. Das von der Fed gedruckte Geld floss dabei allerdings nicht den US-Banken zu, sondern vor allem den amerikanischen Sitzen ausländischer (vor allem europäischer) Kreditinstitute, wie die Fed angibt.

Indem die Fed den europäischen Banken Wertpapiere zu künstlich hohen Preisen abkauft, rettet sie praktisch die klammen europäischen Banken. Allein im Januar 2013 hat die Fed mehr als 200 Milliarden Dollar in ausländische Banken geschossen, wo nun mehr als die Hälfte der flüssigen Geldmittel liegt, berichtet Zero Hedge. Ein ähnlicher Vorgang war bereits 2011 zu beobachten, wie aus der Grafik hervorgeht.

Durch das Drucken von 85 Milliarden pro Monat verlängert sich die Bilanz der Fed entsprechend (hier). Zudem haben die Hauptempfänger, die europäischen Banken, mit den Dollars Euros gekauft. Dies hat zusammen mit der Tatsache, dass die EZB derzeit entgegen der übrigen Geldpolitik der anderen Zentralbanken Euros aus dem Markt abzieht zur relativen Stärke des Euro beigetragen, der die europäische Exportwirtschaft vor ernste Probleme stellt (mehr hier).

Derzeit können die europäischen Banken das zusätzliche Geld von der Fed sehr gut gebrauchen. Seit Ende Januar beginnen die Banken damit, die immensen Kredite, die sie bei der EZB aufgenommen haben, zurückzuzahlen. Allein in der ersten Woche der Rückzahlungsphase waren das 137 Milliarden Euro (hier). Doch sie Finanzinstitute nutzen das Geld auch als Puffer, spätestens, seit sich die politischen Unsicherheiten in Spanien und Italien in den ersten zwei Wochen des Februars deutlich erhöht haben (mehr hier). Zu diesem Zeitpunkt sank auch entsprechend der Umfang der Rückzahlungen an die EZB.

Weitere Themen

Papst Benedikt XVI. tritt zurück: „Bin nicht mehr geeignet, das Amt auszuüben!“

Europas Bürger laufen Sturm gegen Wasser-Privatisierung

Euro-Vegas: Spanien will künstliche Kasino-Metropole bauen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Operation Sindoor: Indien greift Pakistan an - droht ein großer Indien-Pakistan-Krieg?
06.05.2025

Die Spannungen zwischen den beiden Atommächten haben sich in den vergangenen Tagen immer weiter hochgeschaukelt. Indien hat nach Angaben...

DWN
Panorama
Panorama Behördendigitalfunk: Ausfall im bundesweiten Funkverkehr von Polizei und Behörden - das sind die Folgen
06.05.2025

In Deutschland ist es am Dienstag zu einem umfassenden Ausfall im Digitalfunk der Behörden gekommen. Dies bestätigte das...

DWN
Politik
Politik Kanzlerwahl: Merz im zweiten Wahlgang mit Hilfe von Grünen und Linken zum Bundeskanzler gewählt
06.05.2025

Das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik: CDU-Chef Merz hat im ersten Wahlgang bei der Kanzlerwahl keine Mehrheit erreicht....

DWN
Politik
Politik AfD-Bewertung: Brandenburgs Verfassungsschutzchef verliert Amt
06.05.2025

Der Verfassungsschutzchef von Brandenburg ist überraschend abgesetzt worden. Während die Diskussion über die AfD und Rechtsextremismus...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wall-Street-Strategen setzen auf zwei KI-Aktien – trotz wachsender Weltwirtschaftsrisiken
06.05.2025

Trotz wachsender globaler Risiken setzen Analysten auf die Zukunftstechnologie KI – mit Broadcom und ServiceNow an der Spitze.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Putins Geldreserven schmelzen dahin – Russlands Ölpreis unter Druck wie selten zuvor
06.05.2025

Russlands Finanzpolster bröckelt. Der Preis für Ural-Öl, jahrzehntelang eine der tragenden Säulen der russischen Wirtschaft, ist auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dollar unter Druck: Starökonom Rogoff warnt vor globalem Finanzbeben
06.05.2025

Kenneth Rogoff, einer der einflussreichsten Ökonomen unserer Zeit, schlägt erneut Alarm – und diesmal geht es um nicht weniger als das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E Auto im Preiskampf – Preisnachlässe für Elektromobilität wegen strenger CO₂-Vorgaben
06.05.2025

Die Nachlässe auf reine Elektroautos sind im April deutlich gestiegen und liegen laut Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer nun bei...