In Berlin, Hamburg und Cottbus sind tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die geplanten Stellenkürzungen Vattenfalls zu protestieren. 1.500 Arbeitsplätze will der schwedische Energiekonzern in Deutschland streichen. Allein in Berlin waren nach Angaben der Veranstalter nahezu 4.000 Demonstranten vor die Deutschland-Zentrale Vattenfalls gezogen. „Die Die Zitrone ist ausgequetscht, jetzt ist Schluss", zitiert die Berliner Morgenpost den Konzernbetriebsratschef Rainer Kruppa.
Seit Beginn des Jahres laufen die Tarifverhandlungen mit Vattenfall für die 20.000 deutschen Angestellten. Völlig unangekündigt kam am Mittwoch dann die Meldung über die geplanten Stellenstreichungen in Deutschland. „Das ist eine miese Überraschung. Ich bin auf 180“, so Holger Nieden, Funktionär der Energie-Gewerkschaft IGBCE und Verhandlungsführer der Arbeitnehmerseite. Eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent hatten die Gewerkschaften gefordert. Aber angesichts der neuen Nachrichten, dürfte die Forderung der Gewerkschaften nun geschwächt sein. Vor allem im Bereich der Verwaltung sollen Arbeitsplätze eingespart werden. Eine entsprechende Betriebsvereinigung, die Vattenfall eine betriebsbedingte Kündigung versagte, lief im Februar dieses Jahres aus. Für den 18. März haben die Gewerkschaften nun zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Am Tag darauf gehen die Tarifverhandlungen in die nächste Runde.