Unter dem Motto „March Against Monsanto“ hat sich ein weltweites Protest-Netzwerk gegen den Agrochemie-Riesen gebildet. Bisher sind Veranstaltungen in 41 Staaten geplant. Auch in Berlin, München, Frankfurt, Krefeld und Düsseldorf wird demonstriert.
Im Begleittext kritisieren die Veranstalter nicht nur die zunehmende Kontrolle der Konzerne über die Lebensmittel-Erzeugung und den Filz, der seit Jahrzehnten die Beziehungen zwischen Monsanto und den Regulierungsbehörden in vielen Ländern prägt (mehr hier). Auch die Risiken für Gesundheit und Umwelt, die der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVOs) mit sich bringt, wird thematisiert. Gefordert werden unabhängige wissenschaftliche Studien zu GVOs, auch solche die die Langzeit-Folgen untersuchen.
Dominic Titus, Haupt-Organisator der Protestaktion in München, spricht bei „March Against Monsanto“ von einer Graswurzel-Bewegung. „Die Veranstalter sind hauptsächlich Privatpersonen. Kontakt mit der Protestorganisatoren in den USA oder in anderen deutschen Städten bestehen nur lose“, sagte Titus den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Die Aktionen seien bewusst fast ausschließlich über Facebook organisiert, weil das trotz aller Datenschutz-Vorbehalte die weitaus effektivste Form der Vernetzung sei. Bündnispartner sind nach eigenen Angaben hauptsächlich kleinere Umwelt-Initiativen, aber auch Die Linke und die Ökologisch-Demokratische Partei.
Gegen die ausschließliche Verwendung von Facebook gibt es jedoch auch Bedenken bei Teilnehmern an den Protesten: Man müsse sich einloggen und laufe Gefahr, dass der US-Konzern die privaten Daten nicht sonderlich schütze.
Facebook ist bereits mehrfach in die Kritik geraten, weil der Handel mit Daten offenbar zum Geschäftsmodell des Unternehmens gehört (mehr zu dieser Kritik - hier).
Der Widerstand gegen die Konzentration auf dem Lebensmittel-Markt steigt. Im April sammelte eine Petition gegen Monsanto mehr als zwei Millionen Unterstützungserklärungen (hier).