Wirtschaft

Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen auf transparente Strategien und den Erhalt von Arbeitsplätzen.
01.07.2025 13:42
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
Wohin geht die Zukunft der ThyssenKrupp-Konzerns (Foto: dpa). Foto: Martin_Gerten

Beim geplanten Umbau des Industriekonzerns Thyssenkrupp haben Arbeitnehmervertreter und die IG Metall einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen gefordert. „Wir erwarten, dass es beim Konzernumbau anständig und fair zugeht. Der Konzern trägt soziale Verantwortung und diese fordern wir ein“, erklärte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats Tekin Nasikkol laut einer Mitteilung der Gewerkschaft. Anlass war eine Konferenz in Essen, bei der die Betriebsräte der 130 deutschen Thyssenkrupp-Standorte zusammenkamen.

Thyssenkrupp hatte Ende Mai bekanntgegeben, dass der Konzern in eine Holding mit fünf eigenständigen Unternehmen umgebaut werden soll. Nach der Stahl- und der Marinesparte sollen in den kommenden Jahren auch die anderen drei Geschäftsfelder Autoteile, Werkstoffhandel und grüne Technologien kapitalmarktfähig und eigenständig aufgestellt werden. Abgesehen von der Stahlsparte, wo ein 50:50-Gemeinschaftsunternehmen geplant ist, will das Management an allen Sparten die Mehrheit behalten.

IG Metall: Beschäftigte brauchen klare Perspektive für ihre Zukunft

„Die Beschäftigten wissen, dass sich vieles ändern muss, wenn es wieder gut werden soll. Sie sind bereit, sich auf den Weg der Veränderung einzulassen. Aber sie brauchen Sicherheit im Wandel und eine klare Perspektive für ihre Zukunft“, erklärte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Kerner. Er ist auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens.

Die Beschäftigten erwarteten mehr Respekt vom Management, betonte er. „Vor ihrer Leistung, vor ihren gewählten Vertretern und vor der besonderen Kultur des Unternehmens. An diesem Respekt hat es in den letzten Monaten und Jahren zu oft gefehlt.“

Grundlagenvereinbarung läuft bald aus

Die Gewerkschaft wies darauf hin, dass Ende September eine Grundlagenvereinbarung ausläuft, die unter anderem den weitgehenden Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die rund 52.000 Beschäftigten in Deutschland enthalte. Sie regele außerdem den Umgang mit Veräußerungen und den Mitbestimmungsgremien im Konzern. „Die Betriebsräte fordern die Fortführung dieser bewährten Praxis auch für die angekündigte Umstrukturierung“, hieß es weiter.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Bahn-Sanierung: Bahn wird Versprechen bei großen Baustellen nicht einhalten
11.09.2025

Monatelange Sperrungen, versprochene Baufreiheit – und nun neue Baustellenpläne: Die Deutsche Bahn gerät mit ihrem Sanierungskonzept...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IAA in München: Politiker feiern, Autobauer bluten – und Brüssel bremst
11.09.2025

Die größte Automobilausstellung beziehungsweise Mobilitätsmesse der Welt, die IAA Mobility, findet diese Woche erneut in München statt....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mehr Unternehmen gehen pleite
11.09.2025

Die Zahl der Firmenpleiten steigt zweistellig, doch große Insolvenzen bleiben bisher die Ausnahme. Experten sehen eine Atempause, warnen...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheid heute: Europäische Zentralbank lässt Leitzins unverändert – was bedeutet das für Sparer, Kreditnehmer und Anleger?
11.09.2025

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins für die Eurozone festgelegt – und ihn wie erwartet auf dem aktuellen Niveau von 2,0...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datenschutz im Job: Wo endet die Kontrolle des Chefs, wo beginnt die Privatsphäre?
11.09.2025

Arbeitnehmer verbringen ein Drittel ihres Lebens im Job – und dennoch ist die Privatsphäre am Arbeitsplatz oft bedroht. Dürfen Chefs...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Oracle-Aktie explodiert: Ellison wird reichster Mensch der Welt
11.09.2025

Die Oracle-Aktie schießt durch die Decke – und Larry Ellison stößt Elon Musk vom Thron. Milliarden-Deals mit OpenAI und eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VW-Aktie: Volkswagen-Chef lehnt Lyten-Batterien ab – "Nicht interessiert"
11.09.2025

Die VW-Aktie steht unter Druck – und Konzernchef Thomas Schäfer zieht einen klaren Schlussstrich: Batterien vom US-Unternehmen Lyten...

DWN
Politik
Politik Charlie Kirk: Einflussreicher Trump-Verbündeter erschossen
11.09.2025

Der Mord an Charlie Kirk erschüttert die USA. Trump spricht von einem „Märtyrer“, Gegner warnen vor Eskalation. Die politischen...