Gemischtes

Barmer entlässt jeden fünften Mitarbeiter

Deutschlands größte Krankenkasse baut 3500 Stellen ab. Der Schritt wird mit der verschlechterten Finanz-Situation der Krankenkassen begründet. Es sei kein Sparprogramm, so Barmer-Chef Straub, man gehe mit dem „Trend der Zeit“.
24.02.2014 10:52
Lesezeit: 1 min

Deutschlands größte Krankenkasse, die Barmer GEK, baut 3500 Stellen ab. Die Belegschaft von derzeit 16.900 Mitarbeitern wird damit mittelfristig um etwa 20 Prozent reduziert. Grund für den Stellenabbau sei eine „tiefgreifende Reorganisation von Geschäftsstellennetz und Arbeitsorganisation“, teilte die Barmer am Montag mit.

Sie reagiere damit auf ein verändertes Kundenverhalten und Marktumfeld. „Unsere Analysen zeigen, dass immer mehr Versicherte ihre Anliegen am Telefon oder im Web erledigen und weniger in die Geschäftsstellen kommen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Christoph Straub. Die Kasse will daher in den Aufbau der Telefon- und Onlineservices investieren und gleichzeitig die Zahl der Geschäftsstellen auf rund 400 reduzieren.

Die Barmer begründet den tiefgreifenden Umbau auch mit künftig schlechteren Marktbedingungen. „Die noch gute Finanzausstattung der Krankenkassen wird sich spürbar verschlechtern. Während die Ausgaben für Medikamente, Kliniken und Ärzte anziehen, stehen auf der Einnahmeseite reduzierte Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds bevor“, sagte Straub. Mit der Neuausrichtung peile die Krankenkasse jährliche Einsparungen in Höhe von rund 250 bis 300 Millionen Euro an.

„Das ist kein Sparprogramm“, so Straub im ARD-Morgenmagazin, „sondern wir verändern uns mit dem Trend der Zeit.“ Ob es betriebsbedingte Kündigungen geben wird, sagte Straub nicht. Er verwies lediglich darauf, dass die Barmer „in enger Abstimmung mit unserer Personalvertretung selbstverständlich sozialverträglich die Anpassungen vornehmen“ werde.

Befürchtungen einer Service-Verschlechterung trat Straub entgegen: Die Betreuungsqualität solle nach eigenen Angaben sogar gesteigert werden. „Wir erhöhen die Servicekompetenz, indem mehr Mitarbeiter in Geschäftsstellen arbeiten, um einen Rund-um-Service zu garantieren.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Microsoft vollzieht leisen Rückzug aus China – Angst vor Trump-Sanktionen wächst
29.04.2025

Während sich die Spannungen zwischen den USA und China weiter zuspitzen, zieht sich ein globaler Technologieriese offenbar still und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Donald Trumps Zollhammer trifft Amazon – Prime-Day-Händler ziehen sich zurück
29.04.2025

Händler, die auf chinesische Produkte angewiesen sind, reagieren auf Trumps Zollpolitik mit einem Rückzug vom Prime Day 2025.

DWN
Politik
Politik Digitale Gesundheitsakte: Fortschritt mit Risiken
29.04.2025

Mit dem Start der elektronischen Patientenakte (ePA) wird der digitale Wandel im Gesundheitswesen in Deutschland konkret spürbar. Seit dem...

DWN
Politik
Politik Rubio drängt Lawrow: „Beenden Sie diesen sinnlosen Krieg“ – USA forcieren neue Friedensdynamik
29.04.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Moskau: Rubio verlangt ein schnelles Ende des Ukraine-Krieges.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsches Wachstumspaket sorgt für Jubel – im Ausland
29.04.2025

Inmitten der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, angefacht durch Donald Trumps aggressiven Zollkurs gegenüber China, sorgt ausgerechnet...

DWN
Panorama
Panorama Fast alle haben in Spanien und Portugal wieder Strom
29.04.2025

Ein massiver Stromausfall stürzt die Iberische Halbinsel ins Chaos. Erst nach vielen Stunden können die meisten aufatmen. Eine wichtige...

DWN
Politik
Politik Kanada-Wahl: Liberale siegen knapp – Trump mischt sich ein
29.04.2025

Auf dem Wahlzettel stand Trump in Kanada nicht – trotzdem wirbelte der US-Präsident die Parlamentswahl im Nachbarland durcheinander. Den...

DWN
Politik
Politik Trumps nächster Coup: Tiefseebergbau in internationalen Gewässern
29.04.2025

US-Präsident Donald Trump verfolgt eine neue wirtschaftspolitische Linie, die das umstrittene Thema Tiefseebergbau in den Fokus rückt....