Politik

Amerikaner wollen Fracking in der Ost-Ukraine unter ihre Kontrolle bringen

Im Schatten der Gefechte in der Ostukraine sollen ukrainische Soldaten Fracking-Technik installieren. Der größte private Gasproduzent der Ukraine, die Burisma Holding, hat in dem Erdgas-reichen Gebiet die Förderrechte. Vor zwei Monaten wurde der Sohn des US-Vizepräsidenten Joe Biden in den Vorstand geholt.
28.07.2014 01:47
Lesezeit: 1 min

Das Dnepr-Becken in der Ostukraine ist die Erdöl- und gas reichste Region des Landes. Gleichzeitig liegt sie auch im Kampfgebiet. Im Schatten der Gefechte, wird die Region auf eine Fracking-Offensive vorbereitet.

Ukrainische Soldaten sollen technisches Gerät, welches fürs Fracking gebraucht wird, in der Nähe von Slawjansk installieren. Jener Stadt, die die vergangenen drei Monate hart umkämpft wurde. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass.

Einer der Konzerne, der Förderrechte im Dnepr-Becken (engl. Dnieper-Donetsk basin, siehe Karte) hält, ist Burisma Holding. Im Mai wurde dort Hunter Biden, der Sohn des US-Vizepräsidenten Joe Biden, in den Vorstand geholt, als Leiter der Rechtsabteilung (mehr dazu hier). Das Unternehmen ist der größte private Gasproduzent der Ukraine.

Die Amerikaner müssen wegen des Preisverfalls ihr Schiefergas auch nach Europa exportieren. Mit der Angst vor den Russen sollen die Europäer in die Hände der US-Industrie getrieben werden (mehr dazu hier)

Im Krieg der Worte und Sanktionen gegen Russland geht es den Amerikanern vor allem um eines: Sie wollen den Russen den lukrativen europäischen Markt abjagen. Der Erdgasmarkt ist nämlich durch langfristige Verträge und Verteilnetze weitgehend verteilt. Newcomer wie die USA müssen also in einen Verdrängungswettbewerb mit Incumbents wie Russland und den Ländern im Nahen Osten treten, um sich neue ausländische Absatzmärkte zu erschließen (mehr dazu hier).

Die Weichen für eine Fracking-Offensive in der Ukraine wurden im September 2013 gelegt: Da kam es in dem geschichtsträchtigen Ort Jalta zu einer folgenschweren Entscheidung: Führende Politiker und Banker aus dem Westen und aus Russland diskutierten die Zukunft der Ukraine. Auch der heutige Präsident Petro Poroschenko war anwesend. Es wurde auch über die Kräfteverschiebung in Richtung des Westens gesprochen, den der Fracking-Boom gegenüber Russland auslösen kann (mehr dazu hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...

DWN
Politik
Politik Zentralplanerisches Scheitern: Lukaschenkos Preiskontrolle lässt Kartoffeln verschwinden
16.05.2025

Die belarussische Regierung hat mit rigider Preiskontrolle einen der elementarsten Versorgungsbereiche des Landes destabilisiert....

DWN
Finanzen
Finanzen Philipp Vorndran: „Kaufen Sie Immobilien, Gold – und streuen Sie Ihr Vermögen global“
16.05.2025

Anleger müssen umdenken: Investitionsstratege Philipp Vorndran warnt im Gespräch mit Peter Frankl vor einem Kollaps des alten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche
16.05.2025

VW-Chef Blume steht zunehmend unter Druck: Kritik aus den eigenen Reihen bringt seine Doppelrolle ins Wanken. Wie lange kann er sich noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Was sind alternative Investments? Whisky, Windpark, Private Equity – wie Sie abseits der Börse Rendite machen
16.05.2025

Alternative Investments gelten als Baustein für resiliente Portfolios. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Anlageklasse? Warum sie...

DWN
Politik
Politik Dobrindt: Grenzkontrollen markieren den Beginn eines Kurswechsels
16.05.2025

Innenminister Dobrindt setzt auf strengere Maßnahmen und schärfere Grenzkontrollen – ein klarer Kurswechsel in der Migrationspolitik....

DWN
Politik
Politik Grüne kritisieren Wadephuls Aussage zu Verteidigungsausgaben als "naiv"
16.05.2025

Verteidigungsausgaben sollen auf fünf Prozent steigen – ein Vorschlag, der Deutschland spaltet. Doch wie realistisch ist dieses Ziel?...

DWN
Politik
Politik Merz warnt vor Wiederbelebung von Nordstream 2 – Geheimgespräche zwischen USA und Russland
16.05.2025

Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau über Nordstream 2 alarmieren Berlin. CDU-Chef Friedrich Merz warnt vor einer...