Unternehmen

Privatkredite: Jeder Dritte Amerikaner von Inkasso-Firmen verfolgt

Rund 77 Millionen US-Bürger haben fällige Rechnungen über mehr als sechs Monate nicht bezahlt. Das ist mehr als ein Drittel aller Konsumenten. Ihre Schulden werden daher von Inkasso-Unternehmen eingetrieben.
31.07.2014 00:08
Lesezeit: 1 min

In den USA werden 77 Millionen Bürger von Inkasso-Unternehmen verfolgt, weil sie fällige Rechnungen mehr als sechs Monate lang nicht bezahlt haben. Das ist mehr als ein Drittel aller Konsumenten.

Der Bericht des Urban Institute analysierte die Kreditdaten von TransUnion, einer der größten Wirtschaftsauskunfteien der USA. Die Forscher ermittelten die Zahl der US-Bürger, die ihre Rechnungen nicht zahlten. Dabei suchten sie nach Kreditkartenrechnungen, Unterhaltszahlungen, Strom- oder Arztrechnungen, die so sehr überfällig waren, dass eine Drittpartei eingeschaltet wurde.

Wenn Schulden mehr als 180 Tage überfällig sind, können sie an ein Inkassounternehmen übergeben werden. Dies bleibt dann über sieben Jahre in den Kreditdaten des Schuldners gespeichert. Rund 35 Prozent der US-Bürger mit Kreditdaten haben solche Schulden. Diese Zahl bestätigt eine Analyse der Federal Reserve aus dem Jahr 2004, wonach 36,5 Prozent der Amerikaner von Inkassounternehmen verfolgt werden.

Die Höhe der nicht bezahlten Rechnungen variiert zwischen 25 und 125.000 Dollar. Der mittlere Betrag (Median) liegt bei 1.350 Dollar. Vor allem Amerikaner im Süden der USA sind von dem Problem betroffen. In den Bundesstaaten Nevada und South Carolina steht knapp die Hälfte der Bürger in den Akten der Inkassounternehmen.

Selbst wenn die Inkasso-Unternehmen das geschuldete Geld gar nicht eintreiben, ist der Schaden für die Betroffenen möglicherweise enorm. Denn ihre Kreditwürdigkeit, ähnlich der deutschen Schufa-Bewertung, ist über Jahre beschädigt. Dadurch gelangen sie schwieriger an neue Kredite, sogar die Job-Chancen sinken. Es droht der Einstieg in die Schuldenspirale.

Besonders betroffen von der Schuldenlast ist die junge Generation. Jeder zweite junge Amerikaner zwischen 22 und 33 gibt etwa die Hälfte seines Monatsgehalts zur Tilgung von Kreditkarten-Schulden, Hypothekenzahlungen und Studentenkrediten aus (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...