Politik

Frankreich: Wütende Bauern setzen Finanzamt in Brand

Lesezeit: 1 min
21.09.2014 00:34
Gemüse-Bauern verwüsteten in der Bretagne ein Finanzamt und eine Sozialversicherung. Sie kippten unverkauftes Gemüse vor die Gebäude und setzen es mithilfe von Reifen in Brand. Die Landwirte protestierten gegen zu viel Bürokratie.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei einer Protestaktion in Frankreich haben Gemüsebauer ein Finanzamt und ein Gebäude der Sozialversicherung verwüstet und angezündet. Der Aufstand richtete sich gegen den steigenden Verwaltungsaufwand.

Mit etwa hundert Traktoren und entsprechenden Anhängern fuhren die Bauern am Freitagabend vor das Gebäude der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung (MSA) in der Stadt Morlaix (Bretagne). Dort kippten sie unverkaufte Kartoffeln und Artischocken vor das MSA-Gebäude und setzten es mit Paletten und Reifen in Brand.

Danach zogen die Bauern weiter zum Finanzamt und legten dort ebenfalls mithilfe von Gemüse ein Feuer. Zudem wurde das Finanzamt verwüstet, die Fenster und Türen herausgerissen und das Gebäude anschließend angezündet.

Die Proteste fanden auch an zahlreichen weiteren Plätzen in der Umgebung statt, allerdings ohne so große Schäden wie an den beiden Gebäuden, die vollständig zerstört wurden, berichtet Le Figaro.

Der Verband der Gemüsebauern hatte am Freitagnachtmittag die Protestaktion angekündigt. Der Hintergrund sei, dass sich seit Jahren der bürokratische Aufwand für die Bauern vergrößere, während ihre wirtschaftliche Situation sich zunehmend verschlechtere.

Die wirtschaftlichen Zahlen Frankreichs sind verheerend. Vor kurzem stelle Premier Manuel Valls die Vertrauensfrage, die er knapp gewann. Er war wegen seiner Pläne in die Kritik geraten, die Staatsausgaben in den kommenden drei Jahren um 50 Milliarden Euro zu senken und gleichzeitig den Unternehmen Steuererleichterungen im Umfang von mehr als 40 Milliarden Euro zu verschaffen. Auch Einschnitte beim Gesundheits- und Sozialwesen werden befürchtet.

Es ist gut möglich, dass selbst diese gewagten Rettungsmaßnahmen zu spät kommen. Der französische Staat sei bankrott, sagt selbst Finanzminister Michel Sapin. Die Regierung hat nicht die leiseste Ahnung, wie der Crash verhindert werden könne.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....