Politik

Betrug: Ukraine entdeckt unter Gold-Reserven lackierte Blei-Barren

Die ukrainische Zentralbank vermisst elf Kilo Gold. Dafür sind in den Beständen Gold lackierte Blei-Barren gefunden worden. Die Sicherheitsmängel der Bank entpuppen sich als eklatant.
24.12.2014 02:40
Lesezeit: 1 min

Vor etwa einem Monat erklärte die Notenbank-Chefin Valeriya Fontareva, dass das ukrainische Gold verschwunden sei. „In den Gewölben der Zentralbank gibt es fast kein Gold mehr. Es gibt eine kleine Menge an Goldbarren, aber es sind nur ein Prozent der Reserven“.

Jetzt stellt sich sogar heraus, dass mehrere Goldbarren in der Zentralbank nur goldfarben lackierte Blei-Barren waren, berichtet Bloomberg.

„Das Management der Niederlassung der Zentralbank in Odessa hat uns gebeten, einen möglichen Betrug durch die Mitarbeiter zu untersuchen“, so Volodymyr Shablienko, Leiter der Pressestelle der Polizei in Odessa. Der Fall werde jetzt forensisch überprüft.

Leidtragender ist nach Berichten von RT die Zentralbank. Sie habe tatsächlich das vergoldete Blei gekauft. Zudem habe die Nationalbank der Ukraine (NBU) den Diebstahl von mehreren Kilogramm Gold in der Region Odessa bestätigt. Der betreffende Kassier sei auf die Krim geflohen, berichtet Vesti Ukraine.

Als Konsequenz will die Zentralbank kein Gold mehr aus der Bevölkerung kaufen, so der stellvertretende Gouverneur der Zentralbank Oleksandr Pysaruk. Mit anderen Worten: Bis Dezember hat die ukrainische Zentralbank Blei oder Wolfram mit Goldlack-Überzug – ohne Überprüfung – von der ukrainischen Bevölkerung abgekauft.

Mittlerweile wurden auch eklatante Sicherheitsmängel in der Bank bekannt: Die Mitarbeiter wurden beim Betreten und Verlassen der Zentralbank nicht regelmäßig überprüft. Zudem müssen die notwendigen Papiere gefälscht worden sein, um den Gold-Verkauf zu vollziehen.

Insgesamt fehlen elf Kilogramm Gold im Wert von 420.000 US-Dollar.

Video: Die ukrainische Notenbank-Chefin Valeriya Fontareva sucht nach Gold und Erklärungen:

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