Politik

Skandinavien baut Militär-Kooperation gegen Russland aus

Schweden will das Nordische Verteidigungs-Bündnis ausbauen, um gegen eine mögliche russische Bedrohung gewappnet zu sein. Erst vor wenigen Wochen hatte ein mysteriöses U-Boot vor Stockholm die Schweden aufgescheucht. Als Folge war der Militär-Haushalt aufgestockt worden.
16.02.2015 23:57
Lesezeit: 1 min

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Aufgrund der politischen Spannungen mit Russland will Schweden die Militär-Kooperation in Skandinavien vorantreiben. Als Kooperations-Becken dient das Nordische Verteidigungs-Bündnis (NORDEFCO), dessen Vorsitz Schweden hat.

Dem grenzüberschreitenden Bündnis gehören weiterhin Finnland, Norwegen, Dänemark und Island ab. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der Frühwarn-Systeme und eine enge Luft- und See-Kooperation. Stockholm möchte ergänzend zur EU-Kampfeinheit Nordic Battle Group (NBG) eine Nordic Baltic Battle Group (NBBG) unter schwedischer Leitung auf die Beine stellen. Der Schutz des hohen Nordens, der Arktis und des Ostsee-Gebiets hat eine strategische Priorität.

„2014 war ein ereignisreiches Jahr für die nordische Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich. Russlands Annexion der Krim und seine Intervention im Osten der Ukraine hat die europäische Sicherheitslandschaft verändert. Die Auswirkungen sind auch in unserem eigenen nordischen Ländern zu spüren“, zitiert Defense News den norwegischen Verteidigungsminister Ine Eriksen Søreide. Die skandinavischen Staaten müssten ihre Beziehungen zu Russland überdenken und neu bewerten.

„Mit der Ukraine ständig im Hintergrund und der russischen Aggression haben wir in der Region eine erhöhte Aktivität von russischen U-Booten, Marineeinheiten und Flugzeugen. Es gibt auch ein wachsendes geopolitisches Interesse an der Arktis“, sagt der dänische Ex-Präsident des Nordischen Rats Bertel Haarder.

Ende Oktober 2014 meldete die schwedische Marine ein angebliches russisches U-Boot in den Gewässern bei Stockholm. Das schwedische Militär verbrachte sieben Tage mit der Suche nach dem russischen U-Boot. Es sollten 30.000 Inseln durchsucht werden. Doch die Militär-Aktion wurde abgeblasen. Die Jagd auf ein angeblich russisches U-Boot entpuppte sich als Unsinn.

So veröffentlichten die schwedischen Medien im Zuge der Suchaktion ein Bild von einer „geheimnisvoll schwarz gekleideten Person“, die als mögliches Mitglied der russischen Spezialeinheit Spetsnaz gehandelt wurde. Doch später kam heraus, dass es sich um einen Fischer handelte: Es war Ove, ein einheimischer schwedischer Fischer.

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