Tausende polnische Bauern haben mit Demonstrationen in Warschau und Straßenblockaden in mehreren Regionen Polens am Donnerstag mehr Subventionen für die Landwirtschaft gefordert. Sie warfen der Regierung vor, die Landwirte im Stich zu lassen, die wegen der russischen Einfuhrverbote für Agrarprodukte in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.
Nach Gesprächen im Landwirtschaftsministerium sprach Slawomir Izdebski vom Allgemeinen Gewerkschaftsverband OPZZ von Fortschritten etwa bei den Gesprächen über Entschädigungen für Schäden durch Wildschweine. Andere Forderungen der Bauern seien aber noch offen.
Rund 150 Bauern machten sich daher in den Abendstunden daran, vor der Regierungskanzlei eine Zeltstadt zu errichten. Sie wollen so lange bleiben, bis ihre Forderungen erfüllt werden.
Die Warschauer Stadtverwaltung hatte zuvor eine offizielle Genehmigung für das Camp verweigert. Landwirtschaftsminister Marek Sawicki sagte im Fernsehsender TVP Info, er sei dennoch gegen eine Räumung des Protestlagers durch die Polizei: «Wenn jemand auf dem Rasen in Warschau wohnen will, dann soll er das tun. Aber dort findet sich auch kein Geld», sagte er zu den Subventionsforderungen.
Außer dem OPZZ hatten auch mehrere hundert Mitglieder der Gewerkschaft «Solidarität» in Warschau protestiert. Gewerkschaftsvertreter schlossen neue Demonstrationen nicht aus.