Politik

Nato-Kommandant: Russland plant Angriff auf unser Territorium

Lesezeit: 1 min
21.02.2015 01:52
Der Vize-Kommandeur der Nato-Truppen in Europa, Sir Adrian Bradshaw, warnt vor einem russischen Angriff auf Nato-Territorium. Estland, Lettland und Litauen seien jedenfalls bedroht. Das Szenario dient dem General dazu, eine deutliche Stärkung der Nato-Präsenz in Ost-Europa zu verlangen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Während einer Rede in London am Royal United Services Institute am Freitag hat der stellvertretende Kommandeur der NATO-Truppen in Europa, Sir Adrian Bradshaw, sich zu den Plänen der NATO geäußert, wonach diese ihre militärischen Kapazitäten in Ost-Europa erweitern will. Der Grund: Bradshaw ist überzeugt, dass Russland „seine starken konventionellen Truppen nicht bloß zur Abschreckung und Einschüchterung verwenden kann, sondern auch, um Nato-Territorium zu erobern“.

Es ist dies die bisher höchstrangige Nato-Warnung vor einer russischen Aggression, kommentiert die FT.

Mit diesem Schritt soll potentiellen Bedrohungen, die für die NATO-Staaten entstehen könnten, begegnet werden. Das würde „ein starkes Signal“ aussenden. In einer Ära des „ständigen Wettbewerbs“ mit Russland würde dies zur Unterstützung der NATO-Staaten in Ost-Europa führen, zitiert die BBC den General.

Denn Moskau könnte ähnliche Taktiken wie in der Ukraine nutzen, um Invasionen in den baltischen Staaten durchzuführen. Die „Übernahme der Krim mit den vorgeschalteten Manövern“ habe gezeigt, zu welchen Aktionen Moskau bereit sei, sagte Bradshaw.

Am Donnerstag hatte die Royal Air Force einen russischen Bomber abgedrängt, der im internationalen Luftraum unterwegs war. Das Baltikum und Finnland meldeten im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg von Verletzungen des Luftraums durch die russische Luftwaffe. Die Nato hat allerdings bereits vor diesen Zwischenfällen, die alle in internationalem Luftraum stattgefunden hatten, damit begonnen, ihre Truppen in Osteuropa zu verstärken (interessante Darstellung aus Nato-Sicht im Video am Anfang des Artikels).

Das Informations- und Warnsystem der NATO konzentriere sich Bradshaw zufolge auf eine Reihe von „Hybrid-Bedrohungen“ wie Cyber-Attacken und politische Agitation.

Unterdessen hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk am Freitag angesichts des Ukraine-Konflikts und der brüchigen Waffenruhe neue Sanktionen angekündigt. Ob sich die Sanktionen erneut konkret gegen Russland richten, ließ er offen.

Russland hat bisher keinerlei Aktivitäten gesetzt, um andere Staaten anzugreifen. Die vereinbarte militärische Präsenz auf der Krim war zwar unrechtmäßig, ist jedoch als Reaktion auf den Machtwechsel in Kiew geschehen. Der von den USA orchestrierte Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Janukowitsch hatte die russischen Geheimdienste völlig überrascht, weshalb Moskau in einer Art Panik-Reaktion Truppen auf die Krim entsandt hatte. Später sprach sich die Bevölkerung der Halbinsel für einen Anschluss an Russland aus - ein unter dem Selbstbestimmungsrecht der Völker im Völkerrecht zulässiges Vorgehen.

Die Nato spricht seither von einer "Annexion", die es dem Militärbündnis erlaubt, militärisch gegen Russland vorzugehen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2025: Nach Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - wohin geht die Reise?
22.11.2024

Der Goldpreis steht derzeit im Fokus von Anlegern und Edelmetallexperten. Gerade in unsicheren Zeiten wollen viele Investoren Gold kaufen,...

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Memoiren „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Erinnerungen schönschreibt
22.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform: Entscheidung über Lauterbachs hoch umstrittenes Projekt heute im Bundesrat
22.11.2024

Krankenhausreform: Kommt sie jetzt doch noch? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht mit seinem hochumstrittenen Projekt vor...