Politik

Eltern verunsichert: Kinderspielplatz in Tokio radioaktiv verstrahlt

Ein Kinderspielplatz in Tokio ist so hoch radioaktiv verstrahlt, dass die zuträgliche Jahresobergrenze bereits nach zwei Stunden erreicht ist. Wie und was den Park verstrahlt hat, ist nicht bekannt. Erst vor zwei Tagen landete eine radioaktive Drohne ebenfalls in Tokio auf dem Amtssitz von Premier Abe.
26.04.2015 00:55
Lesezeit: 1 min

Japanische Behörden haben am Freitag auf einem Spielplatz im Zentrum von Tokio eine hohe radioaktive Strahlung festgestellt. In einem Teil des Kinderparks wurde im Boden 480 Mikrosievert pro Stunde gemessen. Die empfohlene jährliche Obergrenze entspricht 1.000 Mikrosievert. Die Strahlendosis auf dem Spielplatz entspricht also der Hälfte der Jahresobergrenze für Erwachsene.

Noch ist unklar, welche radioaktive Substanz die hohen Strahlenwerte in dem Park verursacht hat, der 2013, also zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima, eröffnet wurde. Der entsprechende Teil des Geländes ist eingezäunt, in den anderen Teilen des Kinderparks sei die Strahlung geringer, wie The Japan Times berichtet .

Auf dem Dach des Amtssitzes von Japans Premier Shinzo Abe wurde zwei Tage zuvor eine verstrahlte Drohne entdeckt. An dem 50 Zentimeter kleinen Objekt sei eine niedrige Dosis radioaktiver Strahlung festgestellt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Ob diese Phänomene in Zusammenhang mit dem Fukushima-Unglück stehen, ist unklar. Die japanische Regierung und die Betreiberfirma Tepco gehen äußerst verschwiegen mit dem Thema um. Im März wurde bekannt, dass Tepco Informationen über ein Leck am Fukushima-Reaktor über zehn Monate geheim gehalten hatte. Während dieser Zeit strömte radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer, was die örtlichen Fischer-Betriebe schockierte.

An der Küste Kanada wurden im Frühjahr radioaktive Spuren entdeckt, die Wissenschaftler eindeutig auf die Fukushima-Katastrophe zurückführen. Die Forscher vermuten, dass das Cäsium sich möglicherweise entlang der gesamten Westküste der USA verteilen wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Marktmacht für Google vorbei: Einigung mit Kartellamt - Google muss Auto-Dienste öffnen
12.04.2025

Das Vorgehen des US-Technologieriesen Google ist dem Bundeskartellamt schon länger ein Dorn im Auge, es fürchtet um den fairen...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell: Der arme Cousin des Goldes – warum die Silber-Preisentwicklung nicht mitzieht
12.04.2025

Während der Goldpreis zuletzt neue Allzeithochs erklomm und Investoren in aller Welt in seinen sicheren Hafen strömten, hat sich der...

DWN
Technologie
Technologie Big Tech: Trumps Zolloffensive könnte Europas Abkopplung von US-Giganten auslösen
12.04.2025

Die jüngsten Schritte der US-Regierung unter Donald Trump, die erneut protektionistische Zölle gegen Europa verhängte, könnten die...

DWN
Politik
Politik Fake News: Meta beendet Faktencheck in den USA - in Europa geht die Überprüfung weiter
12.04.2025

Mit dem Faktenprüfungs-Programm ging Meta gegen sogenannte Falschinformationen auf seinen Plattformen vor. US-Nutzer können jetzt selbst...

DWN
Technologie
Technologie Strom aus Solaranlagen: Weltweit immer mehr Stromgewinnung aus Sonnenlicht
12.04.2025

Sonnenstrom boomt global, der Anteil an der Stromerzeugung ist 2024 stark angestiegen – laut einer Analyse der britischen Denkfabrik...

DWN
Politik
Politik Ukraine Krieg: Neues NATO-Hauptquartier in Wiesbaden in Militäreinsätze verwickelt?
12.04.2025

Der ehemalige ukrainische Oberbefehlshaber und heutige Botschafter in Großbritannien, Walerij Saluschnyj, hat bestätigt, dass die Ukraine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm: Vom ostdeutschen Sanierungsfall zum Marktführer
11.04.2025

Rotkäppchen-Mumm entwickelt sich wertmäßig bei Schaumwein und Wein deutlich über dem Marktniveau. Der Marktanteil ist mit 38 Prozent so...

DWN
Politik
Politik Trump Zölle gegen EU-Handelsbarrieren richtig: EU drohe sonst Öko-Sozialismus
11.04.2025

Mit provokanten Aussagen zu Trumps Zöllen überrascht Václav Klaus (83), Ex-Präsident der Tschechischen Republik und prominenter...