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Social Travel: Hostelworld will Facebook des Reisens werden – mit Milliardenpotenzial

Hostelworld will nicht länger nur Betten vermitteln, sondern das führende soziale Netzwerk für Alleinreisende werden. Warum der Plattform ein Durchbruch bevorstehen könnte – und welche Risiken auf dem Weg lauern.
28.06.2025 05:47
Lesezeit: 1 min
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Plattform statt Buchungsseite: Hostelworld definiert sich neu

Der irische Reisevermittler Hostelworld will nicht länger nur günstige Betten vermitteln – das Unternehmen verfolgt eine digitale Plattformstrategie mit sozialem Netzwerkcharakter. CEO Gary Morrison spricht von einer Revolution des "Social Travel": Alleinreisende sollen künftig über die firmeneigene App weltweit Mitreisende finden, Kontakte knüpfen und ihre Trips gemeinsam planen.

Mit inzwischen 2,6 Millionen vernetzten Nutzern und über 10 Millionen Nachrichten in der App wächst Hostelworld zur Community für junge Weltenbummler. Wer die Social-Travel-Funktionen aktiv nutzt, bucht laut Unternehmensangaben 2,2-mal häufiger. Der Effekt ist spürbar: Die Marketingquote sank von 58 auf 46 Prozent des Umsatzes.

Asien boomt, Europa stagniert – der Preis entscheidet

Trotz wachsender Nutzerzahlen bleibt der Umsatz hinter den Erwartungen zurück: Viele junge Europäer buchen über Hostelworld, reisen aber vor allem nach Asien – dort sind Betten und Lebenshaltungskosten erheblich günstiger. So sank der Buchungswert 2024 auf durchschnittlich 13,21 Euro.

Gleichzeitig kündigte Morrison neue Funktionen an: Künstliche Intelligenz soll ab 2025 Reisende mit ähnlichen Zielen und Zeitfenstern miteinander verbinden. Die Vorbuchungsfunktion der App erlaubt bereits heute, sich vorab in Gruppen zu organisieren. Das Ziel: 20 Millionen Nutzer und eine Transformation vom Buchungsportal zur Social-Travel-Plattform.

Auch für deutsche Anbieter relevant

Auch für Anbieter und Investoren in Deutschland ist das Modell von Hostelworld interessant. Die junge Zielgruppe aus Europa, insbesondere aus Deutschland, ist preissensibel, digital affin und sucht Erlebnisreisen statt Pauschalangebote. Sollte Hostelworld mit seinem Social-Travel-Ansatz langfristig Erfolg haben, dürften auch deutsche Tourismusplattformen gezwungen sein, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken – hin zu mehr Community-Integration und datenbasierten Reiseempfehlungen.

Schuldenfrei und investitionsbereit

Nach Tilgung pandemiebedingter Schulden will Hostelworld nun expandieren. Mit einem geplanten Aktienrückkaufprogramm über 5,8 Millionen Euro und möglichen Übernahmen, etwa im Bereich „authentischer Erlebnisse“, will das Unternehmen sein Angebot erweitern. Die Vision ist klar: Hostelworld will nicht nur Reisen ermöglichen, sondern soziale Interaktionen organisieren – weltweit, rund um die Uhr und personalisiert. Damit könnte das Unternehmen zu einem „Gatekeeper“ unter dem EU-Digitalgesetz werden – ein „High-Class-Problem“, wie Morrison es nennt.

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