Politik

Eskalation: PKK meldet den Tod von 15 türkischen Soldaten

Die Lage in de Türkei spitzt sich zu: Die PKK meldet, sie habe bei einem Überfall auf einen Militär-Konvoi 15 türkische Soldaten getötet. Die türkische Luftwaffe flog daraufhin Vergeltungsangriffe.
07.09.2015 01:05
Lesezeit: 1 min

In der Türkei spitzt sich der Konflikt zwischen kurdischen Rebellen und der Regierung zu. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK erklärte am Sonntagabend im Internet, ihre Kämpfer hätten bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi 15 Soldaten getötet. Die türkische Luftwaffe flog nach Angaben aus Sicherheitskreisen zur Vergeltung unmittelbar darauf Angriffe auf Stellungen der PKK. Sollten sich die kurdischen Angaben als richtig herausstellen, wäre es der schwerste Anschlag seit dem Scheitern des Waffenstillstands im Juli.

Die PKK erklärte, bei dem Anschlag habe sie auch eine große Anzahl Waffen erbeutet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte am Abend in einer im TV übertragenen Erklärung, es habe einen Angriff in der Provinz Hakkari gegeben, die an der Grenze der Türkei zum Iran und zum Irak liegt. Zur Zahl möglicher Opfer äußerte sich Erdogan zunächst nicht. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu verließ das Fußballstadion von Koya vorzeitig, wo er ein Qualifikationsspiel der türkischen Nationalmannschaft verfolgt hatte, und kehrte angesichts der Entwicklung in die Hauptstadt zurück.

In türkischen Sicherheitskreisen hieß es, die Luftwaffe habe mindestens zehn PKK-Ziele angegriffen.

Die türkische Luftwaffe hatte im Juli wieder mit Luftangriffen auf PKK-Stellungen begonnen. Anlass dafür waren der Regierung zufolge mehrere tödliche Anschläge im von Kurden bewohnten Südosten der Türkei, für die die Extremistenmiliz IS und die PKK verantwortlich gemacht wurden. Der pro-kurdischen Partei HDP zufolge verfolgt Erdogan allerdings innenpolitische Ziele, denn mit dem Einzug der HDP ins Parlament bei der Wahl im Juni hatte Erdogans AKP ihre absolute Mehrheit verloren. Damit war Erdogans Plan geplatzt, die Verfassung zu ändern und die Macht des Präsidenten weiter auszubauen. Davutoglu war es nicht gelungen, eine Koalitionsregierung zu bilden. Daher setzte Erdogan Neuwahlen für den 1. November an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Initiative treibt digitales Bezahlen in Deutschland voran
29.03.2025

Beim Einkaufen gewinnen digitale Bezahlverfahren zunehmend an Beliebtheit. Doch nicht alle Händler in Deutschland bieten bereits digitales...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-ETF-Vergleich: Wie Anleger in künstliche Intelligenz investieren können
29.03.2025

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Science-Fiction mehr, KI ist ein zentraler Treiber der modernen Wirtschaft. Von diesem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schleichende Deindustrialisierung: Ist „Made in Germany“ am Ende?
29.03.2025

Was passiert, wenn der deutsche Industriestandort zusammenbricht? Ein Land ohne Produktion – das bedeutet Massenarbeitslosigkeit,...

DWN
Panorama
Panorama Fast 14 Millionen profitieren von der Pendlerpauschale - kommt die Erhöhung?
29.03.2025

Die in den aktuellen Koalitionsverhandlungen kontrovers diskutierte Pendlerpauschale – auch als Entfernungspauschale bekannt – wird...

DWN
Politik
Politik Demokraten in der Zerreißprobe: Wie besiegt man Trump?
29.03.2025

Eine Partei im Zwiespalt: Die Demokraten suchen nach einer Strategie. Während einige sich offen gegen Trump stellen, wollen andere...

DWN
Politik
Politik YouGov-Umfrage: AfD fährt höchsten Wert aller Zeiten ein
29.03.2025

Laut zwei aktuellen Wahlumfragen kann die AfD ihren Abstand zur CDU/CSU weiter verringern. Die Partei fährt bei einer YouGov-Umfrage ihren...

DWN
Finanzen
Finanzen Großer Goldfund in Finnland: Neue Goldmine in Lappland geplant
29.03.2025

Inmitten der weiten Landschaft Lapplands könnte schon bald eine neue Goldmine entstehen. Der kanadische Bergbaukonzern Rupert Resources...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zeiss: Vom Mikroskop-Pionier zum Hightech-Konzern
28.03.2025

Zeiss prägt die Optikindustrie seit fast zwei Jahrhunderten. Vom ersten Mikroskop bis zur Halbleitertechnik von heute spiegelt die...