Ein junger Forscher hat ein Gel entwickelt, das direkt in stark blutende Wunde gespritzt wird und diese in weniger als 12 Sekunden verschließt. Der Wirkstoff basiert auf Algen, die in mikroskopisch kleine Polymere zerlegt wurden. In Kontakt mit dem beschädigten Gewebe bilden diese unverzüglich eine Brei-artige Struktur. Diese wirken einerseits wie ein stark klebendes Pflaster, die die Wunde zusammenschließt. Anderseits wirkt der Brei als eine Art Nano-Gerüst, das dem Körper hilft, entlang der Polymer-Oberfläche Fibrin zu bilden. Fibrin ist maßgeblich für die Wundheilung. Das Gel hilft also dauerhaft, die Wunde nicht nur zu verschließen, sondern zu heilen.
Der Erfinder Joe Landolina war erst 17 Jahre alt, als er das Produkt im Labor seines Großvaters entwickelte. Wie der Business Insider berichtet, hat Landolina zum Vertrieb inzwischen eine eigene Biotech-Firma gegründet und das Produkt namens VetiGel für derzeit rund 150 Dollar pro 5er-Packung auf den Markt gebracht –allerdings vorerst nur für Tiere. Das Büro in New York hat bereits zahlreiche Bestellungen von Tierärzten erhalten und beginnt demnächst mit der Auslieferung in den USA, Europa soll Anfang kommenden Jahres folgen. Da bisher keine Nebenwirkungen bekannt sind, soll das Produkt innerhalb eines Jahres die Zulassung für klinische Tests am Menschen erhalten.
Diese Entwicklung bedeutet einen Durchbruch für die Notfallmedizin: Verbluten ist die häufigste Todesursachen bei Unfallopfern. Bei bisher tödlichen Schnitt- und Stichwunden ebenso wie bei Verkehrsunfällen und Schusswunden könnte das Medikament helfen, den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen. Damit ist Vetigel auch prädestiniert für den militärischen Einsatz: Bei einer Zulassung soll das Produkt laut Entwickler zunächst für das Militär und für Notfall-Versorger zur Verfügung stehen.