Politik

Syrien: Terroristen erhalten mehr Waffen und Geld von der Türkei

Syrien beobachtet eine Zunahme der Waffenlieferung und der finanziellen Unterstützung der gegen die Regierung Assad kämpfenden Aufständischen. Damaskus bezichtigt die Türkei, hinter der Aufrüstung der Terroristen zu stecken.
30.11.2015 02:13
Lesezeit: 1 min

Die Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad haben nach seinen Worten ihre Unterstützung für die Aufständischen deutlich verstärkt. Diese hätten mehr Waffen als auch finanzielle Hilfen erhalten, seitdem die syrische Armee ihre Offensive begonnen habe, sagte Assad amtlichen Medien zufolge am Sonntag. Die Äußerungen fielen demnach bei einem Gespräch mit dem iranischen Politiker Ali Akbar Welajati, einem Berater des obersten politischen und religiösen Führers Irans, Ajatollah Ali Chamenei. An der Seite der syrischen Armee kämpfen die russische Luftwaffe, iranische Soldaten und Kämpfer der libanesischen Schiitenbewegung Hisbollah.

Am Samstag hatte die syrische Armee erklärt, die Türkei habe ihre Lieferungen mit Waffen, Munition und Ausrüstung an "die Terroristen in Syrien" verstärkt.

Welajati wurde von den Medien mit den Worten zitiert, der Iran werde seine Unterstützung Syriens fortsetzen, denn der Kampf gegen den Terrorismus sei für die Region und die Welt von entscheidender Bedeutung. Assad erklärte den Berichten zufolge, eine Niederlage der Rebellen sei die Voraussetzung für den Erfolg einer politischen Lösung, über die die Syrer entscheiden würden.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hält eine Allianz mit der syrischen Regierungsarmee in Zukunft für denkbar. "Es gibt Teile der Truppen in Syrien, die man sehr wohl (...) hier auch nehmen kann", sagte die Ministerin am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" auf die Frage, ob die Armee ein Verbündeter im internationalen Kampf gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) sein könnte. Von der Leyen verwies auf die Ausbildung einheimischer Truppen im Irak.

Nach der Einleitung eines politischen Übergangsprozesses in Syrien müsse die Lage neu bewertet werden. Es werde keine Zukunft mit Staatschef Baschar al-Assad geben, "das ist klar", betonte von der Leyen. Es sei aber richtig, "über die syrischen Truppen zu sprechen, wenn klar ist, wenn diese Übergangsphase in Kürze begonnen hat, was mit Assad geschieht."

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hatte am Freitag erstmals eine Kooperation mit den syrischen Regierungstruppen gegen die IS-Miliz ins Gespräch gebracht. Eine Beteiligung syrischer Streitkräfte am Anti-IS-Kampf sei "im Rahmen eines politischen Übergangs" denkbar, sagte Fabius.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Ukraine vor strategischem Kipp-Punkt: Russlands Vorstoß könnte Verhandlungsmasse für Putin werden
13.08.2025

Während die Front im Donbass unter schwerem Druck steht, dringt Russland kurz vor dem Trump-Putin-Gipfel tief in ukrainisches Gebiet vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Renk-Aktie legt kräftig zu: Starke Auftragslage beflügelt Anleger
13.08.2025

Die Renk-Aktie überrascht Anleger mit starken Quartalszahlen und einem klaren Aufwärtstrend. Doch wie nachhaltig ist der Erfolg des...

DWN
Finanzen
Finanzen Eckert-Ziegler-Aktie stürzt ab – oder doch nicht? Was hinter dem vermeintlichen Kursverlust steckt
13.08.2025

Die Eckert Ziegler-Aktie zeigt zur Wochenmitte einen drastischen Kursrückgang – doch der Grund ist überraschend harmlos. Tatsächlich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen TUI-Aktie: Tui profitiert von der Reiselust – Kreuzfahrten boomen
13.08.2025

Tui hat von April bis Juni gut verdient. Vor allem Hotels und Kreuzfahrten liefen stark. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr steigt.

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland: Verbraucherpreise steigen auch im Juli um 2,0 Prozent
13.08.2025

Teure Energiepreise, steigende Lebensmittelpreise: Im Schnitt haben die Verbraucherpreise in Deutschland im Juli mit 2,0 Prozent zum...

DWN
Finanzen
Finanzen Weniger Steuerprüfung, weniger Nachzahlungen: Finanzbehörden prüfen weniger
13.08.2025

Die Steuernachzahlungen gehen in Deutschland zurück, denn Steuererklärungen von Betrieben werden immer weniger geprüft. Personalmangel...

DWN
Politik
Politik Wenn der Unterhalt ausbleibt: Staatliche Vorschüsse für Alleinerziehende kosten Milliarden
13.08.2025

Alleinerziehende Elternteile, größtenteils Mütter, erhielten 2024 einen Unterhaltsvorschuss in Milliardenhöhe: Weil...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität in Deutschland bleibt weiter außer Reichweite
13.08.2025

Deutschland steht weiterhin vor großen Herausforderungen, seine digitale Unabhängigkeit zu erreichen. Das Bundesamt für Sicherheit in...