Unternehmen

TUI-Aktie: Tui profitiert von der Reiselust – Kreuzfahrten boomen

Tui hat von April bis Juni gut verdient. Vor allem Hotels und Kreuzfahrten liefen stark. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr steigt.
13.08.2025 10:36
Lesezeit: 2 min

Der Reisekonzern Tui hat im dritten Geschäftsquartal nach eigenen Angaben das bislang beste Ergebnis im laufenden Geschäft seit 2014 eingefahren. Von April bis Juni ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um gut sieben Prozent auf 6,2 Milliarden Euro gestiegen, wie das im MDax gelistete Unternehmen aus Hannover mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) habe um 38 Prozent auf 321 Millionen Euro zugelegt. Auf die Aktionäre entfiel ein Überschuss von 183 Millionen Euro nach 52 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Tui profitiert von der Reiselust – Kreuzfahrten boomen

Haupttreiber seien erneut die konzerneigenen Hotels und Kreuzfahrten im Segment «Urlaubserlebnisse» gewesen, hieß es. Die Hotelmarken Riu, Tui Blue und Robinson Clubs hätten das Rekordniveau des Vorjahres erreicht. Die Kreuzfahrtsparte mit Tui Cruises, Hapag-Lloyd Cruises und Marella Cruises habe dagegen ein Rekordergebnis erzielt – gestützt durch zwei neue Schiffe, eine um 33 Prozent erweiterte Kapazität und eine voll ausgelastete Flotte.

Bereits am Dienstag hatte Tui angekündigt, seine Gewinnprognose für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr anzuheben.

Sommergeschäft schwächer

Für das Sommergeschäft verzeichne Tui im Veranstalterbereich rund zwei Prozent weniger Gäste als im Vorjahr, in Deutschland sogar fünf Prozent weniger. Die Preise lägen im Schnitt drei Prozent höher. Ebel sagte, man müsse nicht «den letzten Kunden» mitnehmen, an dem man nichts verdiene. Etwa 86 Prozent der angebotenen Pauschalreisen für den Sommer seien bis Anfang August verkauft gewesen.

Späte Buchungen und äußere Einflüsse

Nach Unternehmensangaben buchen viele Kunden ihre Reisen später als in den Vorjahren und achten stärker auf Wetterlagen oder geopolitische Entwicklungen wie den Konflikt im Nahen Osten. Um gegenzusteuern, biete Tui auch Rabattgutscheine an. Die jüngsten Hitzewellen könnten dazu führen, dass sich mehr Kunden für Reisen im September oder Oktober entschieden, so Ebel.

Im dritten Quartal zählte Tui 5,9 Millionen Gäste, etwas weniger als im gleichen Zeitraum 2019 vor der Corona-Pandemie, als es 6,0 Millionen waren.

Blick auf Winter und Digitalisierung

Der Start in die Wintersaison 2025/26 sei ausgesprochen positiv, hieß es weiter. Tui habe die Flug- und Hotelkapazitäten leicht erhöht und wolle im Winter verstärkt auf Fernreisen setzen.

Ebel verwies zudem auf die Vorteile des integrierten Geschäftsmodells und den Ausbau digitaler Vertriebskanäle. Die über die Tui-App erzielten Verkäufe seien um 42 Prozent gestiegen. Neue Angebote wie die Plattform Tui Tours, bei der Kunden mehrtägige Reisen individuell zusammenstellen könnten, sollten die Angebotspalette erweitern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putin und Trump spielen im selben Team gegen Europa
11.12.2025

Putin und Trump sprechen plötzlich dieselbe Sprache. Europas Zukunft steht auf dem Spiel, während Washington und Moskau ein gemeinsames...

DWN
Technologie
Technologie Halbleiter-Förderung: Dresden und Erfurt erhalten grünes Licht
11.12.2025

Europa hängt bei Chips weiter an Asien – nun greift die EU zu einem Milliardenhebel. Deutschland darf zwei neue Werke in Dresden und...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB erhöht Druck: Vereinfachte Regeln für Europas Banken
11.12.2025

Die EZB drängt auf einfachere EU-Bankenvorschriften und will kleinere Institute entlasten. Doch wie weit darf eine Reform gehen, ohne...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut korrigiert Wirtschaftsprognose: Deutschlands Aufschwung bleibt schwach
11.12.2025

Die neue Wirtschaftsprognose des Ifo-Instituts dämpft Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung. Trotz Milliardeninvestitionen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimarisiken: Unternehmen gefährden ihre Umsätze durch schwaches Risikomanagement
11.12.2025

Unternehmen geraten weltweit unter Druck, ihre Klimarisiken präziser zu bewerten und belastbare Strategien für den Übergang in eine...

DWN
Politik
Politik Trump warnt die Ukraine und verspottet Europa. „Am Ende gewinnt der Stärkere“
11.12.2025

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Ukraine und attackiert gleichzeitig europäische Staatschefs. Seine Aussagen im...

DWN
Politik
Politik EU erzielt Kompromiss über Nachhaltigkeitsberichterstattung - was das konkret bedeutet
11.12.2025

Nach zähen Verhandlungen einigt sich die EU auf weitreichende Entlastungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Doch der Kompromiss...