Politik

Erfolg für Putin: Islamisten ziehen aus Vierteln in Damaskus ab

Die militärische Intervention Russlands in Syrien scheint zu einem ersten Erfolg für die syrische Regierung geführt zu haben. Sie vereinbarte mit tausenden islamistischen Kämpfern deren Abzug aus Vierteln in Damaskus. Zu den Kämpfern gehören Mitglieder des IS und der al-Nusra-Front.
26.12.2015 02:38
Lesezeit: 1 min

Die russischen Militär-Aktionen scheinen die Terrorgruppen IS und al-Nusra entscheidend geschwächt zu haben: Rund 4000 Menschen, darunter zahlreiche Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sollen am Samstag mehrere belagerte Viertel der syrischen Hauptstadt Damaskus verlassen dürfen. Dies sei das Ergebnis von mehr als zweimonatigen Verhandlungen zwischen der syrischen Regierung und Vertretern von drei Vierteln im Süden der Hauptstadt, wie am Freitag laut AFP aus Verhandlungskreisen verlautete. Das bislang einzigartige Abkommen gilt für das Palästinenserlager Jarmuk und die benachbarten Viertel Kadam und Hadschar al-Aswad. Am Freitag seien bereits zahlreiche Busse in den Vierteln angekommen, die die Menschen am Samstag unter anderem in die IS-Hochburg Raka und nach Marea, einer Hochburg der islamistischen Al-Nusra-Front, bringen sollten.

Unter den knapp 4000 betroffenen Menschen sind nach Angaben aus syrischen Sicherheitskreisen 2000 Islamisten, die meisten von ihnen IS-, aber auch Al-Nusra-Kämpfer. Jeder Kämpfer dürfe seine Familie, einen Koffer und eine Waffe mitnehmen, sagte ein Teilnehmer der Verhandlungen aus dem Viertel Kadam.

Vier ähnliche Anläufe zur Evakuierung der belagerten Viertel sind nach Angaben aus Regierungskreisen bereits gescheitert. Vor allem in Jarmuk ist die Versorgungslage katastrophal. Das Palästinenserlager wird seit Mitte 2013 von der syrischen Armee belagert. Anfang April übernahmen IS- und Al-Nusra-Kämpfer große Teile des Viertels und lieferten sich heftige Kämpfe mit palästinensischen Milizen, die den Rest kontrollieren. Von den einst 160.000 Einwohnern Jarmuks sollen zu diesem Zeitpunkt noch 18.000 Menschen in Jarmuk gelebt haben. Inzwischen ist es gelungen, tausende Bewohner aus dem Viertel in Sicherheit zu bringen. Zur Zeit sollen dort noch knapp 7000 palästinensische und syrische Zivilisten leben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Vattenfall übernimmt Nordlicht-Projekt – BASF zieht sich überraschend aus deutscher Windenergie zurück
17.04.2025

Ein unerwarteter Rückzieher sorgt für Unruhe im europäischen Energiemarkt: Der Chemiekonzern BASF verkauft seinen Anteil am...

DWN
Politik
Politik Kontrollstaat: digitale Identität mit Bürgerkonto wird im Koalitionsvertrag Pflicht – Hacker kritisieren Überwachung
16.04.2025

Ende der Freiwilligkeit? Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine verpflichtende digitale Identität der Bürger in der BRD....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schlimmer als Finanzkrise oder Dotcom-Blase: Finanzexperte warnt vor einem globalen Beben
16.04.2025

Ulrik Ross, Ex-Banker bei Merrill Lynch, Nomura und HSBC, warnt vor einer Krise historischen Ausmaßes. Der globale Handelskrieg sei nur...

DWN
Politik
Politik Reform Arbeitszeitgesetz: 8-Stunden-Tag nicht mehr zeitgemäß?
16.04.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Von der Wirtschaft gibt es Zuspruch, die...

DWN
Panorama
Panorama „Tag des Sieges“ in Russland: Mehr als 20 Staatschefs stehen auf Putins Gästeliste
16.04.2025

Gedenken zum Ende des Zweiten Weltkriegs: Langsam zeichnet sich ab, wer am 9. Mai mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Sieg...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Whistleblowerin erhebt schwere Vorwürfe: Meta soll Nutzerdaten mit China geteilt haben
16.04.2025

Ein neuer Skandal erschüttert den US-Techgiganten Meta. Die ehemalige Facebook-Managerin Sarah Wynn-Williams, früher Director of Global...

DWN
Politik
Politik Taser statt Pistole: Kann die Elektrowaffe Gewalt verhindern?
16.04.2025

In Deutschland wird die Polizei immer häufiger mit Taser, auch bekannt als Distanzelektroimpulsgeräte, ausgestattet, um Gewalt zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bitcoin überrascht mit starkem Wochenplus – geopolitische Spannungen treiben Anleger in digitale Zufluchtsorte
16.04.2025

Während die etablierten Finanzmärkte angesichts von Handelszöllen, geopolitischen Unsicherheiten und einem wachsenden Vertrauensverlust...