Politik

Saudi-Arabien und Türkei vereinbaren enge Zusammenarbeit

Saudi-Arabien und die Türkei wollen eine enge strategische Partnerschaft schließen. Beide Länder streben eine Neuordnung im Nahen Osten an. Ob das Nato-Land Türkei auch eine engere militärische Kooperation mit den Saudis eingehen wird, ist noch unklar.
30.12.2015 02:47
Lesezeit: 1 min

Saudi-Arabien und die Türkei streben eine enge strategische Zusammenarbeit auf höchster Ebene an. Beide Staaten gründen dazu einen gemeinsamen Rat, der sich unter anderem mit Sicherheitsfragen sowie verstärkter militärischer, politischer und wirtschaftlicher Kooperation befasst, wie Außenminister Adel al-Dschubair am Dienstag laut einem Bericht der saudischen Presse-Agentur sagte. Zuvor hatte König Salman in der Hauptstadt Riad den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan empfangen.

Der Rat wird von den Außenministerien beider Länder geleitet und soll den Beziehungen einen «qualitativen Sprung» nach vorne ermöglichen, wie al-Dschubair sagte. Saudi-Arabien ist der engste Verbündete der USA und der EU im Nahen Osten. Das Nato-Land Türkei ist zuletzt wegen seiner militärischen Aktivitäten im Irak sogar von den USA zur Mäßigung aufgerufen worden. Die Türkei soll für die EU das Flüchtlingsproblem lösen, weshalb auch die Beitrittsverhandlungen belebt wurden. In Saudi-Arabien herrscht eine islamistische Monarchie, die die Menschenrechte nur in eingeschränktem Maß akzeptiert. Das Land leidet wegen der niedrigen Öl-Preise unter einer Wirtschaftskrise. Die Türkei kämpft ebenfalls gegen wirtschaftliche Probleme, nach Russland umfassende Sanktionen gegen Ankara verhängt hat.

Beide Länder streben eine Ausweitung ihres Einflusses in der Region an. Sie sehen sich jedoch einer starken Allianz gegenüber, die von Russland mit dem Irak, Syrien und dem Iran geschlossen wurde.

Saudi-Arabien hatte Mitte des Monats ein neues Militärbündnis gegründet, mit dem das islamisch-konservative Königreich nach eigenen Angaben den Terror bekämpfen will. An der «islamischen Koalition» mit Sitz in Riad beteiligen sich demnach 34 Länder. Das Bündnis will alle «terroristischen Organisationen» bekämpfen, nicht nur die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Al-Dschubair lobte, dass auch die Türkei die neue Koalition unterstütze und man in vielen politischen Fragen einer Meinung sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...