Politik

Österreich will Wirtschaftsflüchtlinge an der Grenze abweisen

Lesezeit: 1 min
13.01.2016 17:18
Österreich will wegen des anhaltenden Zustroms an Menschen die Grenzkontrollen verschärfen. Sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge soll die Einreise künftig verwehrt werden. Wie die Regierung den Unterschied zu anderen Flüchtlingen erkennen will, ist unklar.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Österreich will angesichts des anhaltenden Flüchtlingszustroms seine Grenzen künftig strenger kontrollieren und keine Wirtschaftsflüchtlinge mehr ins Land lassen. „Wir brauchen unsere Plätze für Kriegsflüchtlinge“, sagte Bundeskanzler Werner Faymann in einem Interview der österreichischen Tageszeitung „Krone“ (Dienstagausgabe). Erreicht werden könne dies nur mit konkreten Maßnahmen an der Grenze, sagte er.

Im vergangenen Jahr wurden nach vorläufigen Angaben des Innenministeriums insgesamt rund 90.000 Asylanträge in Österreich gestellt und damit um 200 Prozent mehr als im Jahr davor. Die größte Flüchtlingsgruppe seien Afghanen gewesen mit 25.202 Anträgen. Knapp dahinter folgen mit 25.064 Anträgen Syrer. Da der Zustrom nicht abreißen werde, will die Regierung nun an den Grenzen alle Möglichkeiten ausschöpfen. „Ich habe niemanden eingeladen, ich lade auch niemanden ein – aber ich kämpfe darum, dass weniger Flüchtlinge kommen“, sagte Faymann.

Vom Innenministerium, Verkehrsministerium und Verfassungsdienst fordert er einen gemeinsamen Plan, um eine Trennung von Wirtschafts- und Kriegsflüchtlingen zu ermöglichen. Zudem soll die Koordination mit Deutschland verstärkt werden. „Sicher ist jedenfalls: In Kürze sind wir an unseren Grenzen aktiver als heute. Auch die Deutschen werden mehr machen“, sagte Faymann.

Bayern schiebt derzeit täglich mehrere hundert Flüchtlinge nach Österreich zurück. Die betrifft Flüchtlinge, die angeben, nach Schweden zu wollen. Schweden hat vor einigen Wochen seine Grenzen geschlossen.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Blauer Wasserstoff: Herstellung und Nutzen
30.12.2024

Blauer Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie der Energiewende. Aber was verbirgt sich dahinter? Hier erfahren Sie, wie blauer...

DWN
Politik
Politik Slowakische Regierung: Ukraine muss Gebiete aufgeben
30.12.2024

Fico droht, Kalinak fordert und der Gasstreit zwischen der Ukraine und der Slowakei eskaliert. Während die Ukraine sich gegen neue...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugunglück Südkorea: Staatstrauer und Untersuchungen nach verheerendem Absturz
30.12.2024

Ein Flugzeugunglück erschüttert Südkorea: Eine Boeing 737-800 zerschellt am Flughafen Muan, nur zwei Menschen überleben. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Die Hausse beim Gold ist Resultat der Ankäufe Chinas und Indiens
30.12.2024

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Im Englischen spricht man von „Fool´s gold“, wenn mal wieder der Schein trügt – und...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Russlands Schattenflotte bedroht die europäische Infrastruktur
30.12.2024

Die Spannungen in der Ostsee nehmen zu: Nachdem vergangene Woche ein Unterwasserkabel vor Finnland beschädigt wurde, rückt Russlands...

DWN
Politik
Politik Merz fordert Abschiebung von Straftätern nach Syrien und Afghanistan
30.12.2024

Kanzlerkandidat Merz möchte nach einem Wahlsieg die Asyl- und Einwanderungspolitik verändern. Gegenüber Mittätern des Assad-Regimes in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schluss mit Just-in-Time: Warum Lagerhaltung ein Comeback feiert
30.12.2024

Just in time war der Kern weltweiter Wertschöpfungsketten: ohne Lagerhaltung produzieren, aber pünktlich liefern. Das funktioniert nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volocopter Insolvenz: Wie das Flugtaxi-Start-up gerettet werden soll
30.12.2024

Die Insolvenz des Flugtaxi-Herstellers Volocopter wirft neue Fragen auf: Trotz ambitionierter Pläne und großer Investitionen fehlen...