Finanzen

USA unzufrieden mit EU-Plänen gegen Steuer-Tricks

Die neuen Gesetzespläne der EU gegen die systematische Steuervermeidung von Konzernen missfallen der US-Regierung. Besonders die beiden Konzerne Google und Apple würden ungerecht behandelt.
01.02.2016 00:00
Lesezeit: 1 min

Die US-Regierung ist offenbar unzufrieden mit den jüngsten Maßnahmen der EU gegen die Steuer-Tricks großer Konzerne. Laut einem Bericht der Financial Times vom Samstag sagte der Beauftragte Robert Stack aus dem US-Finanzministerium bei einem Treffen mit EU-Wettbewerbskontrolleuren am Freitag in Brüssel, US-Konzerne würden im Kampf der EU-Kommission gegen die Steuervermeidung „unverhältnismäßig ins Visier genommen“.

Die EU-Kommission hatte am Donnerstag Gesetzespläne gegen die systematische Steuervermeidung von Konzernen vorgelegt. Die Kommission will die am häufigsten genutzten Strategien zur Steuervermeidung durchkreuzen - etwa die Praxis, Profite eines Mutterkonzerns aus einem Land mit hohen Steuern zu einer Tochtergesellschaft in einem Niedrigsteuerland zu verlagern.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Internet-Konzern Google in Großbritannien für die vergangenen zehn Jahre 130 Millionen Pfund (172 Millionen Euro) an Steuern nachzahlen muss. Die Finanzbehörde hatte vor sechs Jahren Ermittlungen zur Frage gestartet, warum multinationale Konzerne mit ihren Zentralen außerhalb des Landes in Großbritannien so wenig Steuern zahlen. Auch die italienischen Behörden fordern von Google aktuell Nachzahlungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro.

Die Konzerne Google und Apple klagen, sie würden bei den Bemühungen der EU ungerecht behandelt. Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager will das System der Unternehmenssteuern in der Europäischen Union darauf überprüfen, ob bestimmte Unternehmen gegenüber ihren Konkurrenten ungerechte Vorteile genießen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...