Zusteller der Deutschen Post sollen in Zukunft Hilfe von Robotern beim Austragen von Briefen und Paketen bekommen. „Roboter können mittelfristig in der Zustellung zum Einsatz kommen, das heißt in drei bis fünf Jahren“, sagte der Innovationschef der Paket- und Briesparte der Post, Clemens Beckmann, der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Technik ist da.“ Die Roboter sollen automatisch hinter den Austrägern herrollen und ihnen den Transport und die Zustellung schwerer Pakete erleichtern. Denn die Paketflut - ausgelöst durch steigende Bestellungen bei Online-Händlern wie Amazon oder Zalando - stellt auch die Zusteller vor neue Herausforderungen.
Aber der Konzern will bei Robotern zur Unterstützung bei Paketlieferungen nicht halt machen: Vorstellbar sei auch eine „mobile Packstation“, sagte Beckmann. Solche Roboter könnten in Zukunft die Wohnviertel ohne menschliche Begleitung ansteuern und Pakete von den Verbrauchern entgegennehmen. Doch dies ist noch Zukunftsmusik - unter anderem müssen vor einem Einsatz autonomes Fahren und die deutsche Straßenverkehrsordnung in Einklang gebracht werden.
In ihren Lagern erprobt die Post bereits den Einsatz von Robotern. Dort würden etwa mobile Regale getestet, sagte der Leiter Innovation und Strategie bei DHL, Matthias Heutger. Auch der Einsatz von Drohnen werde in großen Lagerhallen in China untersucht, diese sollen dort etwa bei Inventuren helfen. Flugkörper könnten auch über wertvolle Güter wachen. Denkbar seien viele Einsatzfelder: „Aber die Technik muss angepasst werden und für unsere spezifischen Anforderungen einsetzbar sein.“ Schon vor längerem testete die Post sogenannte Paketkopter n Bayern - dort fliegen sie zwischen der Gemeinde Reit im Winkl und einer Alm. Auch Amazon, der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart und Google setzen auf Drohnen als Liefermittel der Zukunft.
Der Konzern sei überzeugt, „dass Lieferketten, in denen Menschen und Roboter zusammenarbeiten, schon bald Normalität sein werden und eine noch schnellere und wirtschaftlichere Warenabwicklung ermöglichen werden“, erklärte Beckmann zudem. Dafür gibt es noch viele Möglichkeiten - Studien zeigten, dass die Prozesse an 80 Prozent aller Logistikstandorten immer noch manuell abliefen.