Rund 4000 Bürger auf Okinawa forderten am Mittwoch nahe eines US-Stützpunktes den Abzug der amerikanischen Truppen. Anlass war die Festnahme eines US-Stützpunktmitarbeiters wegen des Mordes an einer Japanerin.
Am Vorabend des Gipfels sieben führender Industriestaaten (G7) im japanischen Ise-Shima verständigten sich Obama und Abe darauf, die Belastung für die Bürger durch die massive US-Truppenpräsenz im südlichen Okinawa zu reduzieren, wie japanische Medien am Mittwoch berichteten. Obama habe sein Bedauern für die jüngste «Tragödie» auf Okinawa zum Ausdruck gebracht. Straftaten von Angehörigen der US-Truppen bringen immer wieder Einheimische auf die Barrikaden. Nach der Vergewaltigung einer Zwölfjährigen durch drei US-Soldaten waren 1995 rund 85 000 Menschen auf die Straße gegangen.
Okinawa ist einer der wichtigsten US-Stützpunkte in Asien, dort sind rund 38 000 Soldaten stationiert. Die früheren Kriegsgegner sind heute enge Sicherheitspartner. Obama wird zum Abschluss des G7-Gipfels als erster amtierender US-Präsident die Stadt Hiroshima besuchen, die im August 1945 von einer US-Atombombe zerstört worden war.