Politik

Türkei strebt militärische Zusammenarbeit mit Russland an

Die Türkei will sich auch militärisch an Russland annähern. Sollten die Schritte konkret werden, könnte die Entwicklung zu erheblichen Spannungen innerhalb der Nato führen. Doch die Türkei steht auf dem Standpunkt, dass die Nato ihr keine Vorschriften machen könne.
20.08.2016 02:08
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Türkei zieht eine engere militärische Kooperation mit Russland in Betracht. Das sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik. „Es scheint, dass die Nato-Mitglieder in einer ausweichenden Art und Weise auf Fragen des Austauschs von Technologien und gemeinsamen Investitionen antworten. Die Türkei will ihre eigene Rüstungsindustrie entwickeln und ihr Abwehrsystem stärken. Wenn Russland in diesem Sinne ein Interesse entwickeln sollte, sind wir bereit, die Möglichkeit einer Zusammenarbeit in Betracht zu ziehen“, so Cavusoglu.

Der türkische Diplomat hatte am 10. August in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu gesagt, dass die Türkei und Russland einen gemeinsamen militärischen, nachrichtendienstlichen und diplomatischen Mechanismus schaffen wollen, weil die Beziehungen mit der Nato nicht zufriedenstellend seien.

Cavusoglu wörtlich: „Die Türkei wollte an diesem Punkt mit den Nato-Mitgliedern zusammenarbeiten. Doch die Ergebnisse, die wir erhielten, reichten uns nicht. Daher müssen wir natürlich nach anderen Optionen Ausschau halten. Aber wir sehen dies nicht als einen Schritt gegen die Nato.“

Der türkische Außenminister kritisiert vor allem die Sichtweise des Westens auf Russland und die Türkei. „Sie betrachten Russland und die Türkei als Länder zweiter Klasse und sind empört, dass jene Länder zweiter Klasse sie kritisieren. Aufgrund der Geradlinigkeit und Belastbarkeit von Putin und Erdogan sind sie nun verängstigt und besorgt (…) Schauen wie, was in der Ukraine passiert ist. Sie drohen dem Land und zwingen es, eine Wahl zwischen ihnen und Russland zu machen. Dieses Vorgehen ist zwecklos. Was in der Ukraine geschieht, ist ein Spiegelbild der Hauptprobleme in der Region“, sagt Cavusoglu.

Vergangene Woche sagte der türkische Botschafter in Moskau, die Nato habe kein Recht, der Türkei ihre Außenpolitik zu diktieren. „In keiner Weise kann die Nato unsere Kontakte zu anderen Ländern begrenzen. Das bedeutet, dass die Nato nicht das Recht hat, uns ihre Regeln aufzuzwingen und zu bestimmen, mit wem wir reden und mit wem wir nicht reden“, zitiert die Zeitung Cumhuriyet Yardim.

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...